Festivals und Events in Guild Wars 1 und Guild Wars 2
Seit der Ankündigung für das Addon Heart of Thorns im Januar diesen Jahres warten wir vergebens auf größeren neuen Content oder die Rückkehr von alten Festivals. Zwar gab es Anfang Februar das Mondneujahr und vor knapp 4 Wochen den Wiederaufbau von Löwenstein, wirklich viel Bewegung brachte dies jedoch nicht in die Community. Aktuell klammert man sich vor allem an die Hoffnung auf kommende Beta-Events und den dritten Geburtstag.
Doch muss die Zeit eigentlich so leer bleiben? Guild Wars 1 Spieler werden mir an dieser Stelle recht geben, dass obwohl über Jahre kein wirklich neuer Content kam, man trotzdem immer was zu tun hatte. Das Zauberwort dabei lautet: Regelmäßige Events.
Wie es in Guild Wars 1 war
Eins hat ArenaNet mit dem Vorgänger unseres MMOs definitiv richtig gemacht. Zum einen gibt es einen ganzen Haufen von regelmäßigen Events, die über das ganze Jahr verteilt ihren Weg ins Spiel gefunden haben, zum anderen gab es die Bonus-Wochenenden, die einen immer wieder an Orte und in Bereiche gebracht haben, in denen man sich sonst wohl weniger aufhalten würde. PvEler spielten plötzlich für mehr Belohnungen PvP und PvP ließen sich fürs Canthanische Neujahr gern mal im Kloster nieder.
Die Rotation der regelmäßigen Events sieht dabei wie folgt aus:
- Canthanisches Neujahr – Februar
- Glückswochenende – März
- Ostern – April
- Geburtstag – April/Mai
- Drachenfest – Juni
- Wintertag im Juli – Juli
- Piratenwoche – September
- Halloween – Oktober
- Thanksgiving – November
- Wintertag – Dezember
Mit Ausnahme des Augusts hatten wir also in jedem Monat mindestens ein Event. Kurz vor dem Start von Guild Wars 2 wurde sogar ein weiteres Event eingeführt, welches den fehlenden Monat abdeckt, die Erinnerung des Reisenden. Zwar sind das Oster-Event, die Piratenwoche und Thanksgiving recht kleine Events, doch umso schöner sind der Wintertag im Juli oder das Drachenfest.
All diese Events finden selbst jetzt noch jeden Monat statt, obwohl der Support für den Vorgänger größtenteils eingestellt wurde. Und die waren nicht das einzige, was die Spieler motivierte.
Jedes Wochenende (inzwischen sogar die komplette Woche) fand ein kleines Mini-Event statt, welches aber durchaus großen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen konnte. So gab es zum Beispiel Wochenenden mit erhöhten Rufpunkten, doppelten Turnierbelohnungen, erhöhte Chance auf Dietriche und Schlüssel, mehr Glückspunkte, doppelte EP, erhöhte Chance auf seltene Gegenstände und einiges mehr. Je nach Wochenende verschoben sich auch Aktivitäten und plötzlich gab es zum Beispiel neue Farm-Gruppen, mehr Teams im PvP oder aber man konzentrierte sich auf bestimmte Titel.
Die Situation in Guild Wars 2
Aktuell gibt es in Guild Wars 2 nur drei regelmäßige Events, der Geburtstag im August, Halloween im Oktober und Weihnachten im Dezember. Vor zwei Jahren hatten wir eine etwas größere Festival-Dichte. Im Mai gab es den Dragonbash und im Juni das Fest der Zephyriten. Somit waren 2013 immerhin fünf Monate abgedeckt.
Doch schon im Jahr 2014 stauchte sich das Feld ein wenig zusammen. Der Dragonbash wurde entfernt, da die Stadt Löwenstein von einem der Alt-Drachen zerstört wurde. Ein Fest zum Sieg gegen Zhaitan macht daher wenig Sinn. In diesem Jahr ist zudem das Event mit den Zephyriten ausgefallen, da ihr Luftschiff abgestürzt und der Meister gestorben ist. Als Ersatz gab es immerhin das Mondneujahr, welches im Februar stattgefunden hat. Trotzdem liegen wir damit bei nur 4 Events pro Jahr, die vor allem die Monate August bis Dezember abdecken (5 Monate, 3 Events) und die restlichen sieben Monate sehr offen lassen.
Doch neben der eh schon geringeren Dichte an Events, fehlt es ihnen allen ein wenig an der Tiefe. Während es in GW1 beim Neujahrsfest sechs neue Quests, drei besondere Aktivitäten, mehrere dekorierte Städte, Masken und viel Feuerwerk gab, wurde das Fest in GW2 in einer Stadt, mit einer Aktivität und ein wenig Feuerwerk gefeiert.
Was ArenaNet ändern sollte
Die Bedeutung der Bonus-Wochenenden hat ArenaNet in letzter Zeit erkannt. So haben wir regelmäßig den Ruf der Nebel -Buff, welcher uns zusätzliche Belohnungen im PvP bringt und auch das jetzige Golem-Event (welches nicht optimal für WvWler ist) zeigt, dass immerhin in diesem Bereich gearbeitet wird.
Wären wir in Guild Wars 1 hätten wir seit der Ankündigung des Addons bereits sechs Events gehabt, der Wintertag im Juli würde aktuell sogar stattfinden. Doch dort sind wir nicht. Es stellt sich für uns jedoch die Frage, warum so etwas wie der Kronpavillon nicht zwischendurch aktiviert wurde. Die Probleme bei der Super Adventure Box lassen sich noch nachvollziehen, aber gerade der Kronpavillon als Farm-Event und mit den schweren Gegnern im oberen Ring hätte ein bisschen Bewegung gebracht.
Als Begründung für das Festival hätte man im April zum Beispiel Ostern wählen können oder im März zum Gedenken an die Toten durch Scarlets Angriff auf Löwenstein. Das man ihn nicht zum Wiederaufbau Löwensteins aktiviert ist verständlich, da der Pavillon vermutlich im August erneut geöffnet wird. Auch ein Wintertag im Juli wäre eine gute Abwechslung gewesen und hätte sicherlich einige Veteranen erfreut und gleichzeitig den Neuankömmlingen, die mit dem Kauf des Addons auch das Grundspiel erworben haben, direkt in ein kleines Fest gebracht.
Fazit
ArenaNet lässt meiner Meinung nach viel Potenzial ungenutzt liegen und setzt stattdessen zu sehr auf den Hype der Informationen für das kommende Addon. Ein kleines Zwischenschalten von alten Events hätte zwar etwas Entwickler-Zeit in Anspruch genommen, doch die Spieler wären sehr glücklich gewesen und hätten es sicherlich gedankt. Gerade aus dem Vorgänger kann man so viel lernen, da dort zwar viele Events recycelt wurden, die Spieler sich aber trotzdem darauf freuten. Vielleicht werden wir wenigstens im August zum dritten Geburtstag von ArenaNet überrascht, gerade die Rückkehr vom Mondneujahr und die kleinen Events und Buffs fürs PvP und WvW deuten zumindest darauf hin, dass man sich ein wenig auf seine Wurzeln besinnt. Und wer weiß, der Juli ist noch nicht ganz vorbei.