Im Bezug auf das Kampfsystem in Guild Wars 2 möchte ich wieder den Vergleich zu WoW ziehen. Der Ablauf eines Kampfes sieht in den meisten Fällen so aus: Das Grundgerüst ist vom Spiel vorgegeben und läuft automatisch ab. Man hat Auto-Attack (auch „weißer Schaden“ genannt) und jegliches Ausweichen oder Blocken von Angriffen wird abhängig von den eigenen Attributen automatisch ausgeführt. Dazu kommt dann noch der Einsatz der klasseneigenen Fähigkeiten, welche man entweder in einer Rotation oder nach dem Prinzip „first comes, first hit“ einsetzt.
Dies wird noch durch spezielle Buffs (werden meist durch auffällige Anzeige in der Mitte des Bildschirms angezeigt), die zufällig auftreten und auf die der Spieler reagieren muss, unterstützt.
Dieser gesamte Ablauf erfolgt jedoch auf Action-Bars und Anzeigen, die mit der Umgebung in der der sich Spieler befindet nichts zu tun haben. Um möglichst effektiv zu sein wird ein Großteil der Aufmerksamkeit den Anzeigen gewidmet und somit steht die eigentliche grafische Darstellung des Spiels im Hintergrund.
In Guild Wars 2 basiert das gesamte Kampfsystem auf eigenen Aktionen und Interaktionen mit der Umgebung.
Zum einen gibt es keine Auto-Attack. Es ist zwar mögliche eine Fähigkeit des Charakters automatisch ausführen zu lassen, dies bringt aber nicht unbedingt die besten Resultate im Bezug auf Schaden etc.
Dadurch ist im Normalfall alles was der Charakter im Spiel macht ein Resultat aus einer Aktion des Spielers. Auch Blocken und Ausweichen beruht allein auf dem Skill des Spielers. Angriffen kann z.B. ausgewichen werden indem man zweimal die entsprechende Richtungstaste drückt, wodurch der Charakter eine Art Flugrolle macht. Dadurch wird der Kampf viel dynamischer und ist nichtmehr so stark auf Zufall oder dem Equipstand basiert.
Ein zusätzliches Feature ist der Unterwasser-Combat.
Hierbei ist es nicht einfach so, dass einem nun auch die Z-Achse als Bewegungsspielraum zur Verfügung steht.
Man wechselt automatisch auf eine andere Waffe (beim Warrior z.B. auf eine Harpune), wodurch man 5 neue Combat-Skills bekommt. Diese Skills sind darauf ausgelegt, dass sie Unterwasser einfach mehr Sinn machen. Während eine Ölspur an Land sinnvoll ist um seinen Gegner zu verlangsamen, ist sie im Wasser eher wenig effektiv.
Als spezielle Unterwasser-Skills erhält z.B. der Engineer eine Art Fangnetz und Wasserminen.
Hinzu kommt noch die Interaktion mit der Umgebung durch klassenübergreifende Fähigkeitskombination.
Die Situation: Ein Elementalist hat einen Feuer-Flächenzauber gewirkt wodurch im Moment der Boden brennt. Ein Ranger kann dies Nutzen indem er bei seinen Attacken durch die Flammen schießt, wodurch seine Pfeile anfangen zu brennen und zusätzlichen Schaden verursachen.
Durch verschiedene Waffensets oder „Attunements“ (dies ist als Einklang mit bestimmten Elementen zu verstehen) bei Castern wird große Komplexität sowie ein dynamischerer Kampf in das Spiel gebracht.
Erklärung:
Die Fähigkeitsleisten bestehen aus 5 Combattasten (links) und 4 Utilitytasten + 1 Spezialtaste (rechts).
Wenn man die unendlich vielen Tasten von WoW gewohnt ist, wirkt es erst einmal als wäre nicht sonderlich viel Variation im Spiel. Der Trick sind jedoch die 4 Waffensets oder Attunements zwischen denen man jederzeit wechseln kann.
Da zu jedem Waffenset 5 unterschiedliche Combattasten gehören, hat man zu allen Zeitpunkten 25 verschiedene Spells zur Auswahl. Weil diese Spells aus einer großen Spellsammlung ausgesucht werden können, hat jede Klasse laut Jon Peters (Game Designer) ca. 87.000 Kombinationsmöglichkeiten.
Die gerade angesprochenen Waffensets bieten dem Spieler die Möglichkeit seine Fähigkeiten der Situation anzupassen.
Wie das funktioniert und warum man in Guild Wars 2 endlich die Möglichkeit hat sich seine Mitspieler aufgrund des Skills oder der Person selber auszuwählen und nicht gezwungen ist bestimmte Klassen zu suchen, erkläre ich euch im nächsten Artikel.
