Guild ChatNews

Mitschrift:Guild Chat – The Audio-Team

Am vergangenen Freitag, dem 03. August 2018, um 21.00h unserer Zeit fand wieder ein neuer Guild Chat mit dem Audio-Team statt.

Anmerkung: Wenn ihr euch dauz entschließt in den Guild Chat hineinzuhören, dann benutzt dafür Kopfhörer und lasst die Geräuschkulisse auf euch wirken, um zu verstehen wie die Konzepte und Ideen hinter den einzelnen Audio-Aufnahmen wirklich wirken und wie es umgesetzt wurde.

Mitschrift: Guild Chat- The Audio-Team

Zu Gast waren bei Host Rubi Bayer in dieser Ausgabe

  • Drew Cady – Audio Director
  • Joseph Clark – Archduke of Audio und
  • Chris Burgess – Sound Designer.

Das Team brachte auch einige Requisiten mit, um live im Guild Chat ihre Arbeit zu demonstrieren.

Aufgabenverteilung

  • Drew Cadys Aufgabe ist es mit dem Team auf die Suche nach passenden Geräuschen und Klängen zu gehen, die die Welt von Guild Wars 2 glaubwürdig und nachvollziehbar klingen lassen.
  • Joseph Clark nimmt die Aufnahmen für Tiere, Waffen und Rüstungen auf.
  • Chris Burgess kümmert sich um den Sound der Cinematic Szene sowie dem Material, welches für’s Markting benötigt wirkt.
  • Zum Team gehören auch noch weitere Personen, die heute jedoch nicht im Guild Chat sein können. (Damian findet sich zum Ende des Guild Chats liegend auf dem Boden wieder.)

Der Sound des Rollkäfers

  • Ziel war es den Rollkäfer süß und sehr quitschig klingen zu lassen. Aus dem „Behind the Scenes“ zum Rollkäfer wurde auch deutlich wie man versucht hat die Kanten und Eigenarten des Rollkäfers akkustisch mit der niedlichen Attitüde zu verbinden.
  • Gerade das Geräusch des rollenden Käfers soll trotz allem ernsthaft und authentisch klingen, eben wie ein Ball, der sich schnell durch das Gelände bewegt. So kann der Klang auch in einer hochtonigen Frequenz aufdrehen und das Quietschige verkörpern.
  • Mittels eines Fahrrads und einem Gummiband ist man in der Lage dieses quietschendes Geräusch einzufangen. (Nach der Demonstration fällt der Ton leider aus, sodass dieser Teil leider nicht nachgehalten werden kann.)

Skarabäen-Audio

  • Für diese Geräusche nahm man die Geräuschkulisse aus den tropischen Wälder als Grundlage.
  • Drew unternahm vor einigen Jahren einen Tripp in den Dschungel, da zwar in der Umgebung von Bellevue sich auch Regenwald befindet, jedoch nicht die Geräuschkulisse bietet wie der Dschungel, den man aus Filmen und Dokumentationen kennt.
    • In diesen Aufnahmen fand er auch das knisternde und knackende Qietschen mit denen die Käfer dort kommunizieren. Dies war die Grundlage für die Audioaufnahme.
  • Da es sich um einen Schwarm handelt, musste man das einzelne Geräusch massiv werden lassen, um die große Menge an Insekten zu verdeutlichen.
    • Gerade diese Fülle von Geräuschen war Drew aus Malaysia bekannt.
    • Dafür nutzte man ein Gummbiband zwischen zwei Nägeln, damit das Band schwingen kann und das Geräusch der Flügel simuliert.
    • Ein Erweiterung des Konstruktes ergänzte man mit kleinen Gegenständes, die aneinander schlagen beim Schleudern und so einen hohen Unterton entstehen lassen.
  • Anmerkung: Ihre Arbeit wurde durch das neue Album „Bad Witch“ von Nine Inch Nails inspiriert. Trent Reznor ist bekannt für seine experimtentelle Musik, die sich auch von EBM und Rhythm’n’noise beinflussen lassen hat. Seine Arbeiten sind auch in der Gamingbranche seit Jahren bekannt. So beteiligte er sich bespielsweise mit Songs am Doom Soundtrack.

Die Skarabäenseuche

  • Für die Szene, in der man sich von den Skarabäen umfangen sieht, wurde eine spezifische Tonspur entworfen, die einem das Gefühl geben soll, die Insekten seien überall um einen herum, sogar in den Ohren. Den Erffekt erzielte man damit, indem man zusätzlich dazu noch
    • zerbrochene Nüsse in den Händen aneinander rieb,
    • Aufnahmen darunter mischte in denen lautstark eine Banane weggeschmatzt wurde und
    • in einen Apfel gebissen wurde, um das Knacken aufzunehmen,
    • sowie ein Schaben der Fingernägel an der Oberfläche des Mikrofons und
    • ein beständiges Ausatmen.
  • Diese Stellen sollte man sich auch unbedingt mit Kopfhörern anhören, da das Geräusch direkt an den Ohren entsteht und auch so aufgenommen wurde, dass es zwischen den Ohren ‚hin- und herkriecht‘ und als würde jemand in den Nacken atmen.
    • Diese Idee stammt von Chris, da er zuvor an einem Projekt gearbeitet hat, in dem man sich mit der Audio-Untermalung im VR-Bereich beschäftigte.
  • Die eigentliche Skarabäenseuche klingt ebenfalls noch einmal anders.
    • Chris hatte dabei die Idee einer Seuche, die durch Joko direkt aus der Hölle kommt und das Geräusch von aufbrechender Erde und einem Ausbrechen aus der Erde mit sich bringt.
      • Deshalb gibt es das intensive Grollen, welches beständig untergrundig arbeitet.
      • Die hohen Töne setzen sich zusammen aus hochfrequentierten Fröschen, den Skarabäen und synthetisch produzierten Klängen, die sich auf dem Grollen vermischen.
      • Dabei wurden die Geräusche auch hoch- und runtergepitcht, um dem Gehör die Möglichkeit zu nehmen sich an das Geräusch zu gewöhnen.

Die Geräuschkulisse von Joko

    • Chris meint, dass es das erste Mal war, wo sie eine Ganzkörper-motionscapture (mocap) genutzt haben. So konnte sich der Körper wie ein richtiger Körper anfühlen.
    • Man designte erstmals für jede Bewegung ein eigenes Geräusch, die mit den Filmszenen der aktuellsten Episode vorgegeben wurden.
      • Das schabende Geräusch nahm man mit einer Metallstange auf, die über diverse Unterlagen kratzt. Diese Audiospur wird im Übrigen auch im Raid genutzt.
      • Dies lässt sich auch beim Schreiten und Humpeln von Joko hören, wo man auch Sand als Unterlage benutzt, um das Geräusch eines nackten Fußes auf dem Boden zu simulieren.
      • Man unterschied dabei sogar welcher Teil des Fußes den Boden berührte, ob es also die Zehen waren oder die Hacke. Gleiches gilt auch für die Schritte bei den Drachen.
      • Auch der Stab von Joko hat eine eigene Geschichte, die ihn sehr machtvoll und schwer klingen lassen soll. So setzte man sich auch mit dem Narrative Team zusammen und überlegte wie dieser Stab, auf den er sich stützt, klingen muss, um diese Geschichte zu vermitteln.
      • Das Geschmeide von Joko war für Chris ein persönliches Projekt, da er darauf sehr viel Wert legte. Die Inspiration fand er dabei in der kultigen, amerikanischen Seifenoper „All my Children“. Dort gibt es eine weibliche Rolle Opal, die sehr viel Schmuck trägt. Durch das Klingen des Schmucks war sie sehr schlecht zu verstehen. Und genau daran fühlte sich Chris beim Anblick von Joko in der Filmszene erinnert. Um diesen Schmuck zu vertonen, fädelte er Pins auf, sammelte sie in Boxen und schüttelte sie.

Das aktuelle Festival: Bazaar of the Four Winds

  • Als die Struktur des Festivals überarbeitet wurde, ergaben sich auch neue Szenen und Orte/Nischen, die vertont werden wollten.
  • Wie es in Amnoon-Kasino eine Band „Jamnoon“ schon gibt, wollte man diese auf die Straße bringen und damit auch an den Strand der Labyrinthklippen. Deshalb kann man sie auch am Strand herumjammen sehen.

Weitere Geräusche

  • Drew brachte eine Vase, die die Form eines Fisches hat, herbei. Schwenkt man das Wasser in dieser Vase entsteht ein blubberndes, glucksendes Geräusch. Dieses wird auch zukünftig im Wasser zum Einsatz kommen.
  • Das Team besitzt auch zwei death whistles, die an der aztekischen Vorlage orientiert sind und einen gruseligen Ton des Todes von sich geben in verschiedenen Oktaven. (Anmerkung: Diese Flöten wurden von den Azteken in Totenzeremonien verwendet. Darüber hinaus wurden sie auch in Kriegen genutzt, um die Gegner so verschrecken und zu demoralisieren. Der Nutzer gibt dabei den Ton durch die Formung seiner Lippen vor.)
  • Für dem Löwenskin des Greifen nutzte man einen bauchigen Lampenschirm aus Glas, um das Brüllen des Löwen zu formen.
  • Die Otamatone erfreut sich beim Team auch großer Beliebtheit.( Anmerkung: Dabei handelt es sich um elektronisches Musikinstrument, welches 1998 in Japan erschien.)
    • Sie bietet sich sehr für Roboter an. Joseph konnte es sich auch nicht nehmen lassen im Guild Chat darauf „Fear not this night“ zu spielen.
  • Mit einer Luftpumpe werden hohe Töne für die Bibliothek aufgenommen.
  • Mit einem Spülmaschinenschlauch lassen sich von Elchlauten bis hin zu hohen Geräuschen viele Variationen erzeugen.

Fragen und Antworten aus dem Team

  • Ihre Lieblingsarbeit war natürlich jene mit dem Feuer, welches für den Feuerballgleitschirm und den Phoenix genutzt wurde.
  • Die Otamatone wurde für den Skimmer genutzt aber auch für den Rollkäfer.
  • Joseph hat besonderen Spaß am Teremin.
  • Man spricht sich mit den Programmern ab. Oftmals ist es so, dass sie erst ihrer Aufgabe nachgehen, nachdem der Programmierprozess abgeschlossen ist. Es wird dann in der Regel noch implementiert, was an Audiodateien entsteht. Es ist jedoch auch schon vorgekommen, dass etwas verändert wurde, weil eine Audiosequenz entstanden ist.
  • Auf die Frage, ob es von Sequenzen mehrere Aufnahmen geben musste, bevor man sich für eine entschied, antwortete man, dass dies der Regelfall sei. Auch das Feedback der Community ist dabei wichtig. So veränderte man zum Beispiel die Geräusche im Wasser je tiefer man schwimmen kann. Und man möchte gerne noch einige Vertonungne davon in Zukunft in der Tiefsee nutzen.
  • Für Joseph war das neue legendäre Horn eine Vertonung, die ursprünglich nicht perfekt war. So setzte er sich erneut hin und gestaltete sie voller.
  • Chris erzählte dem Team, dass er von Joko bei seinem Ableben den höchsten Schrei hören will, der würdig ist sein Letzter zu sein.
  • Oftmals ist es so, dass man sehr nervös ist und hofft, dass ihre Arbeit dem entspricht, was sie die Anderen vorstellen. Ihnen ist es ehr wichtig, dass auch die anderen Bereiche des Studio mit ihren Sounds zufrieden sind.
  • Sie müssen sich eingestehen, dass sie wohl auch nach der Arbeit viel mit dem Sound auseinander setzen. So kommt es auch vor, dass Chris nachts um 1h beginnt Sounds zu designen. Wenn es um Filmsequenzen geht, dann versucht er sie wie ein Konsument zu betrachten und aus dieser Persektive auf die Einzelteile runterzubrechen. Dies macht er, weil er die Einstellung vertritt, dass man eben für diesen Personenkreis produziert.
  • VHS eignet sich hervorragend dazu das Rascheln von Laub nachzuahmen oder auch das Quietschen eine Rollkäfers.

FroilleinK

Oder auch einfach Katie. Als Schreiberling tätig sowie für Community-Organisation, Events und Marketing bei Guildnews zuständig. Ansonsten kre/aktives Organisationstalent, das helfende Pfötchen stets parat, selbst und ständig - einfach ein wuseliger Allrounder. Ingame: FroilleinK.6723

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"