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Das Interview mit Suck at Love

Am Montag hat Sputti sich mit Daniela und Manuel Steger, besser bekannt unter dem Bandnamen „Suck at Love“, im Teamspeak getroffen und ein kleines Interview geführt, in dem er sowohl seine, als auch die Fragen unserer Community gestellt hat. Das Interview ging etwa 25 Minuten und es wurden einige Interessante Dinge zum Hintergrund der Band, zum jetzigen Stand und zur Zukunft verraten.

Das Interview könnt ihr euch wahlweise in der Mitschrift durchlesen oder euch als Audio-Version anhören. Achtung: Die Einleitung ist aus irgendeinem Grund nicht zu hören (hab ich erst nach dem Upload bemerkt. Es fällt also Sputtis Eröffnungsfrage.

 

Direkter Download.

 

Das Interview in der Mitschrift

Sputti: Vielleicht möchtet ihr euch zu Beginn erstmal ein wenig vorstellen. Wer seid ihr und wo kommt ihr her?

Daniela: Wir kommen aus Österreich und wohnen in der Nähe von Wien und wir pendeln hin und her, da wir in Wien studieren. Ich bin 25 Jahre und Manuel ist 23 Jahre alt und ja, das war das wichtigste schon.

Sputti: Vorneweg die Frage:“Woher kommt eigentlich der Name „Suck at Love“? Er ist ja durchaus etwas spezieller und passt nicht unbedingt zu Guild Wars 2.

Manuel: Nee, nicht wirklich. Den Namen gibt es seit knapp 5 Jahren und früher waren wir als normale Popband unterwegs, ohne Bezug zum Gaming, und wurden durch den Song „You Suck at Love“ von Simple Plan inspiriert. Und da Pop-Punk relativ viel mit Liebe und Herzschmerz zu tun hat, haben wir den Namen adaptiert.

Sputti: Habt ihr dann zu Beginn auch eher Herzschmerz-Lieder produziert?

Manuel: Ja, zu Beginn vor allem relativ seichte Pop-Punk-Texte, aber wir haben dann auch früh angefangen das alles ein wenig ernster zu nehmen und haben dann viel mit Konzept-Alben herum experimentiert, was aber leider nie an die Öffentlichkeit geraten ist, da wir zu perfektionistisch waren. Die gesamte Geschichte zu erzählen, wäre jedoch ein wenig zu lang.

Sputti: Wart ihr damals nur zu zweit oder mit mehr Leuten in einer Band?

Daniela: Wir haben eigentlich immer mit mehreren Leuten gespielt, aber vor ein paar Jahren hat sich die Band dann aufgelöst. Manuel hat dann angefangen, sich ein Studio zuhause einzurichten und die ersten Sachen, die wir daheim eingesungen haben, sind diese Guild Wars 2 Songs. Wir wollen jetzt jedoch auch anfangen neue Leute zu suchen, damit wir wieder eine vollständige Band werden können, was aber nicht heißt, dass wir mit den Guild Wars 2 Songs aufhören werden, solange die Leute Spaß daran haben.

Sputti: Ich bin mir sicher, dass die Leute den Spaß nicht verlieren werden. Wie kamt ihr eigentlich zu Guild Wars 2, wie hat das Ganze angefangen?

Manuel: Ich bin schon Spieler seit Guild Wars 1 Nightfall-Release und bin mit dem Franchise seither verbunden. Es war so ziemlich das einzige MMO, welches ich jemals richtig gespielt habe, und da es ein MMO ist, begleitet es einen länger als jedes Single-Player Spiel. Kurz bevor ich den Icebow-Song geschrieben habe, saß ich im TS und hab eine Dungeon-Tour gemacht und da kam mir irgendwann die Melodie zum Lied. Ich hab dann in meiner Gilde geschrieben, dass ich einen Guild Wars 2 Song machen werde, dass es bestimmt witzig wird und er auf Youtube auch sicher 100 Klicks bekommen wird. Das haben sie nicht wirklich ernst genommen und dann 24-Stunden später waren es über 7.000 Aufrufe auf Soundcloud. Da ist mir dann aufgefallen, dass es ein Publikum für solche Songs gibt und ich hab mir Daniela geschnappt und wir haben weitere Lieder produziert.

Sputti: Und das auch sehr erfolgreich, wenn man sich die Videos auf Youtube anschaut. „I am a Warrior“ kommt auf knapp 60.000 Aufrufe, die anderen Lieder liegen bei 20.000 bis 40.000. Woher kommt dabei die Inspiration zu den Liedern? Sind das alles persönliche Erfahrungen oder eher die klassischen Klischees von Reddit und Co?

Daniela: Die Inspirationen zu den Songs für die Klassen kommt ein wenig daher, dass die Spieler nach dem Song „I am Warrior“ alle Klassen vertont haben wollten und jetzt machen wir das auch. Für die einzelnen Zeilen in den Songs nehmen wir das, was gerade aktuell ist, wobei man die Teile zum WvW und PvP eigentlich streichen kann, da wir hauptsächlich PvE spielen. Das meiste beruht aber schon irgendwie auf persönliche Erfahrungen, wie wir unsere Klassen spielen und mir ist aufgefallen, dass die zwei Videos mit den meisten Klicks genau unseren Klassen entspricht, Manuels Main ist Krieger und mein Main ist Dieb und vielleicht haben wir uns bei den Songs deshalb mehr Mühe gegeben und sie sind deshalb besser angekommen. Wir wissen ja nicht über jede Klasse so genau bescheid, ich persönlich spiele nur drei Klassen, jetzt vier mit dem Revenant.

Zur Super-Adventure-Box wurden wir sehr oft gefragt und die Leute wollten ein Lied dazu, aber das lustige daran ist, dass ich Guild Wars 2 noch nicht so lange spiele und noch nie einen Fuß in der Super-Adventure-Box gesetzt habe, und Manuel mag sie nicht besonders.

Sputti: Das grenzt schon ein wenig an Blasphemie hier gerade!

Daniela: Ja, aber die Leute möchten so dringend diesen Song, und da haben wir uns gedacht:“ Wieso nicht?“. Ich persönlich würde sehr gerne in der SAB spielen, vielleicht kommt sie ja mal wieder.

Sputti: Wie lange benötigt ihr so im Durchschnitt für einen Song?

Manuel: Also, es schwankt manchmal schon recht stark, das Schreiben mancher Songs kann unter einer Stunde dauern, aber manche Songs brauchen auch mehrere Tage und mehrere Sitzungen, wenn einen die Inspirationen überhaupt nicht zufliegen wollen. Die Produktion selbst dauert so zwei bis drei Studio-Tage und der Mix inklusive Master beschäftigt mich meistens einen ganzen Tag. Dann kommt noch der Videodreh dazu, der dauert ebenfalls einen Tag und dann noch schneiden ein bis zwei Tage. Die zwei Wochen zwischen den Liedern sind also gut ausgebucht.

Sputti: Bei uns wurde dann noch recht oft gefragt, mit welchen Programmen ihr die Songs aufnehmt.

Manuel: Wir arbeiten mit Cubase 7 im Moment, wer sich aber etwas mit Musik auseinandergesetzt hat weiß, dass die Software eh nicht so wichtig ist, solange man sich mit dem Programm auskennt, denn die Unterschiede sind sehr gering. Cubase war beim ersten Interface, das ich mir gekauft habe, dabei, Cubase 5 damals noch, und deswegen bin ich damit am flottesten unterwegs und es würde sich einfach nicht lohnen, Geld für ein anderes Programm auszugeben und Zeit damit zu verbringen, mich damit vertraut zu machen.

Sputti: Wie sieht das aus mit den Instrumenten? Spielt ihr selber welche in den Liedern?

Manuel: Wer ein wenig genauer hinhört wird wahrscheinlich schon erkannt haben, dass das in den Songs keine echten Drums waren, sondern Samples, da wir weder die Zeit, noch das Geld oder die Erfahrung mit dem Schlagzeug haben, um da epische Drums zu recorden, das ist wieder eine Wissenschaft für sich. Bass und Gitarren spielen wir alles selber ein, Vocals natürlich auch. Alles was sonst an Effekten und Synthesizern dabei ist, wird am Computer generiert.

Sputti: Wie sieht das mit der Musik aus. Seht ihr das generell als Hobby oder hättet ihr den Traum bzw. den Wunsch das beruflich zu machen?

Daniela: Der Traum und der Wunsch das beruflich zu machen, ist schon immer dagewesen und wir hoffen, dass wir das irgendwann mal erreichen können.

Sputti: Und was macht ihr zurzeit genau in beruflicher Richtung?

Daniela: Wir sind beide im Studium, Musikwissenschaften in Wien.

Sputti: Vielleicht mal ein bisschen mehr zur eurem Guild Wars 2 Hintergrund. Habt ihr Lieblingsklassen?

Daniela: Ich persönlich spiele nicht alle Klassen. Mein erster Main war Ele, dann hab ich auf Dieb gewechselt, der nun auch meine Lieblingsklasse ist, ein wenig Wächter hab ich auch gespielt und nun kam noch der Revenant dazu.

Manuel: Bei mir ist das immer so in Phasen unterteilt. Mal möchte ich ein halbes Jahr lang nur Krieger spielen und sonst überhaupt nichts, momentan mache ich alles auf den neuen Heart of Thorns Maps mit dem Revenant und er ist auch für die Fraktale und Raids ausgerüstet. Ansonsten spiele ich noch gerne Condi-Engi, da hab ich mir die neue Vipern-Rüstung gebaut. Das reicht mir momentan auch.

Sputti: Ich spüre keine Liebe für den Waldläufer. Bekomm ich denn irgendwann einen Waldläufer-Song, so aus persönlichem Interesse?

Daniela: Ich hab noch nie den Waldläufer gespielt, aber ja wir machen einen Song zu jeder Klasse. Vor jedem Lied muss ich mich ein wenig in die Klasse reinversetzen und sie spielen oder ein paar Videos von Woddenpotatoes anschauen und dann geht das schon.

Sputti: Welche Klasse steht denn als nächstes auf dem Plan?

Daniela: Geplant ist als nächstes der Widergänger, es kann sich aber auch noch ändern. Der nächste Song wird sowieso erstmal generell über die neuen Maps sein; einfach über den Dschungel.

Sputti: Wie seht ihr denn Heart of Thorns generell? Seid ihr zufrieden mit dem Addon oder eher weniger?

Manuel: Das unterscheidet sich sehr stark in den unterschiedlichen Bereichen. Das WvW interessiert uns zum Beispiel gar nicht, wir waren beide noch nicht auf den neuen Grenzlanden unterwegs und haben auch so nicht viel gutes darüber gehört. Im PvP bin ich auch nur Phasenweise unterwegs, ich hab mich erst kurz vor dem Release von Heart of Thorns in drei Wochen von Rang 40 auf 80 gespielt. In den Fratakteln nerven ein wenig die geringen Rewards die man bekommt, aber sonst ist das schon ganz nice, und sonst sind wir viel auf den neuen Karten unterwegs und erledigen die Sammlungen und Erfolge oder farmen die Beherrschungen. Wir sind beide relativ stark enttäuscht von der Story, da es überhaupt nicht unseren Erwartungen entspricht.

Sputti: Da haben wir gestern im Lore-Podcast recht ausführlich drüber gesprochen. Was war für euch das enttäuschenste, die Länge oder der Abschluss?

Daniela: Also ich mag die Dialoge nicht so gern, sie sind so kurz geraten und viele Dinge, die ich erwartet habe, sind so nicht vorgekommen. Es war einfach alles ein bisschen komisch, ich bin einfach nicht zufrieden damit. Am coolsten an der Expansion finde ich die neuen Maps, wie episch sie ausschauen. Ich kann nicht oft genug sagen, wie schön ich den Güldenen Talkessel finde. Die Golden City ist wirklich der Wahnsinn.

Sputti: Optisch ist das Addon wirklich sehr gelungen. Wenn ihr euch eine Sache für Guild Wars 2 wünschen könntet, welche wäre das?

Manuel: Das Gold in den Dungeons zurück.

Daniela: Bessere Belohnungen in Dungeons und Fraktalen, auf jeden Fall!

Sputti: Bei den Fraktalen sind wir glaube ich alle einer Meinung, sogar ArenaNet. Colin Johanson hatte was dazu geschrieben.

Manuel: Ja da war ein Interview dazu. Wir müssen mal schauen, wie das wird. Ich bin vor allem gespannt, wie es mit den Rewards im Raid ausschaut. Ich bin da relativ skeptisch wegen dem wöchentlichen Abschluss. Mal schauen, ob es dann nur ein auferzwungenes Timegate für die legendäre Rüstung werden wird oder es sich wirklich lohnt. Sie haben ja gesagt, dass das Gold aus den Dungeons auf Fraktale und Raids aufgeteilt wird und bei den Fraktalen ist das nicht wirklich gelungen.

Sputti: Gut, kommen wir vielleicht mal wieder zurück zu grundsätzlichen Themen. Wir hatten zum Beispiel noch die Frage, woher die guten Englischkenntnisse kommen und ob ihr eventuell zweisprachig aufgewachsen seid.

Daniela: Ich persönliche finde nicht, dass wir so gut englisch reden können und wenn wir Aufnahmen machen müssen, dann meist mehrfach, da wir zwischendurch immer ein „Äh“ oder „Öh“ einbauen und überlegen, wie genau das richtige Wort heißt. Das uns englisch so gut liegt könnte unter anderem daran liegen, dass wir schon seit mehreren Jahren Filme, Serien und Spiele immer auf englisch konsumieren, das haben wir immer besser und authentischer gefunden. Vielleicht haben wir uns deshalb das bessere Englisch angewöhnt.

Manuel: Ich glaube beim Gesang wirkt es einfach flüssiger, weil man eben nicht frei redet. Den amerikanischen Akzent haben wir auch ein wenig von der Musik, die wir ebenfalls auf englisch hören, da gibt es für uns überhaupt nichts deutsches, da schwingt das schon so unterbewusst mit.

Daniela: Aber wir haben keine Verwandte aus englischen Ländern, sodass wir da zweisprachig aufgewachsen wären oder sowas.

Sputti: Sind weitere Features geplant, so wie zuletzt mit Rustage?

Daniela: Momentan nicht wirklich, wobei wir eine Anfrage von einem Youtuber bekommen haben da wissen wir aber noch nicht, wie fix das ist. Da sollen dann einige Youtube zusammen singen, wir, Rustage, Sharm, aber ich weiß nicht, ob das ganz sicher ist. Wir persönlich haben jedoch nichts weiteres geplant, fürs Erste.

Sputti: Welche Musik-Genres liegen euch überhaupt nicht?

Manuel: Metall, das vertragen wir beide überhaupt nicht und da haben wir auch gar keine Faszination für, HipHop meistens, es gibt vielleicht ein oder zwei Ausnahmen, aber grundsätzlich auch nicht, und Schlager gehen gar nicht.

Sputti: Also keine Helene Fischer Versionen zu Guild Wars 2?

Manuel: Nee, danke.

Sputti: Jetzt habt ihr ein paar Fans verloren, da bin ich mir sicher. Ganz zum Abschluss eine Frage von Advance. Was würdet ihr jemanden für Tipps geben, der selber mal ein Lied zu Guild Wars 2 machen möchte?

Daniela: Einfach machen! Am Anfang ist es natürlich nicht so professionell und sowas, ich würde auch nie unsere ersten Songs online stellen, die sind wirklich eine Katastrophe. Wenn man sich irgendwo nicht auskennt, einfach nach Hilfe fragen und sonst kann man keine großen Tipps geben. Einfach machen, das entwickelt sich irgendwann.

Manuel: Das wichtigste ist, dass man es mit Überzeugung macht und gescheit rüberbringt, was man rüberbringen will. Man hört es sofort, wenn jemand unsicher ist, und deshalb muss man voll dabei sein und mit Begeisterung die Performance hinlegen.

Sputti: Das klingt doch gut! Und damit wären wir auch schon am Ende und ich möchte mich bei euch bedanken, dass ihr euch die knapp 20 Minuten Zeit genommen habt, um unsere Fragen zu beantworten. Wollt ihr nochmal kurz eure Kanäle vorstellen und den Leuten zeigen, wo sie euch finden?

Daniela: Youtube.com/suckatlovemusic ist glaube ich dir URL vom Youtube-Kanal und alle weiteren Links findet man eh dort. Twitter, Facebook, Patreon ist alles dort sichtbar.

Sputti: Patreon ist ja nicht so unwichtig, was gab es dort als Belohnung für das Erreichen der 100$?

Daniela: Wenn wir das Ziel erreichen, machen wir ein langes, mindestens zwanzigminütiges, „Behind the Scenes“-Video. Wir haben auch schon damit angefangen, aber veröffentlicht wird es erst bei 100$. Das wäre schon ein schöner Meilenstein.

Sputti: Ich drücke euch die Daumen und bedanke mich für das Interview.

Sputti

Alexander Leitsch war früher mal unser Chef. Inzwischen geht er dem Journalismus nichtmehr hier, sondern hauptberuflich nach. Ingame erreicht man ihn unter dem Accountnamen: Sputti.8214

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