Durzis Senf: Nicht identifizierte Farben
Endlich sind die Farben account- und nicht mehr seelengebunden. Schön nicht wahr!? Nicht wirklich, denn die Änderungen an den ‚Nicht identifizierten Farben‘ sind schwerwiegend und werden in naher Zukunft voraussichtlich schlimme Auswirkungen für neue Spieler und das Craften der legendären Waffe Bifröst haben. Für alle, die nicht ganz wissen, wo mein Problem bei den Farben liegt, habe ich diesen Artikel der Reihe ‚Durzis Senf‘ geschrieben.
Die Situation vor dem Feature-Patch
Vor dem Patch war es relativ einfach nicht identifizierte Farben zu erhalten. Sie wurden von Gegnern gedroppt, Schwarzlöwentruhen und PvP-Belohnungstruhen konnten sie beinhalten, das Ernten von Pflanzen wurde ab und an damit belohnt und Lorbeer-Händler boten sie an. Man erhielt auch Farben durch die Herstellung von Farppacks mit dem Koch.
Aber nicht alles war so schön, denn die freigeschalteten Farben waren nicht accountgebunden, sondern seelengebunden. Das heißt, dass jede Farbe auf jedem Charakter freigeschalten werden musste, was für Unmut in der Community von Anfang an sorgte.
Was veränderte der Feature-Patch?
Der erfreulichste Punkt bei den Änderungen an dem Farbsystem ist, dass alle freigeschalteten Farben nun accountgebunden sind. Farbe, die doppelt auf dem Account freigeschaltet waren, wurden zurückerstattet.
Nun kommen wir auch zu der negativen Seite der Veränderungen am Farbsystem: Die Zahl der oben genannten Wege, um an Nicht identifizierte Farben heranzukommen, wurden drastisch reduziert. Entfernt wurden die Drops der Gegner, der zufällige Erhalt durch das Ernten von Pflanzen und die PvP-Belohnungskisten wichen den Belohnungspfaden. Die Chance also an Nicht identifizierte Farben heranzukommen, ist nun sehr gering. Hinzugekommen ist dafür noch die Möglichkeit vier beliebige Farbpacks, die man mit dem Koch herstellen kann, in die Mystische Schmiede zu schmeißen, um eine nicht identifizierte Farbe zu erhalten.
Die Herstellung von Bifröst
Nachdem viele Möglichkeiten zur Beschaffung der nicht identifizierten Farben entfernt wurden, wurden die Anforderung zur Herstellung von Bifröst von 250 auf 100 Nicht identifizierte Farben gesenkt. Dies hat vielen in die Hand gespielt, die vor dem Patch die Farben zusammensammelten. Spieler, die allerdings in ein paar Monaten beschließen Bifröst zu bauen, werden vor dem großen Problem stehen, dass die Beschaffung der Farben sich sehr schwierig und langwierig gestalten wird. Auch ein Einkauf im Handelsposten wird sich vermutlich bald nicht mehr ganz so einfach gestalten, dazu aber weiter unten mehr.
Neue Spieler vs Farben
Wenn wir alle mal zurückdenken, wurden wir recht häufig mit Farben im Spiel belohnt. Selten kaufte man mal eine Farbe im Handelsposten und Farben gab es so zahlreich und so billig, dass sie auch innerhalb von Gilden verschenkt wurden. Neue Spieler werden nicht mehr in den Genuss dieses regen Austausches von Farben kommen. Viele der oben genannten Wege kommen für sie gar nicht in Frage, um Farben zu erhalten. Kein neuer Spieler wird sofort Geld für Edelsteine investieren, um sich mal eben ein paar Farben im Edelsteinshop zu kaufen, nachdem er sich den ersten Charakter erstellt hat.
Kein neuer Spieler wird genug Gold von Anfang besitzen, um sich Farben im Handelsposten zu kaufen. Er wird sein Gold für andere Dinge wie etwa seiner ersten exotischen Rüstung oder Handwerksmaterialien brauchen. Auch mit Lorbeeren wird er nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommen.
Der Preis von nicht identifizierten Farben
Im Handelsposten kann man seit ein paar Tagen die ersten Preisanstiege beobachten. Vor einer Woche lag der durchschnittliche Preis von nicht identifizierten Farben bei ungefähr 19 Silber. Nun sind wir bei einem Durchschnittspreis von 26 Silber nach nur einer Woche. Die Zahl der angebotenen nicht identifizierten Farben nehmen langsam aber sicher ab, während die Zahl der Bestellungen drastisch angestiegen sind. Wenn sich daran nichts ändert, werden Nicht identifizierte Farben wohl in naher Zukunft vom Preis her auf der Höhe von Ektoplasmakugeln liegen. Ein Ende des Preisanstiegs ist schwer einzuschätzen.
Die andere Möglichkeit an die Nicht identifizierten Farben zu kommen ist, wie schon einige Male geschrieben, der Lorbeer-Händler. Hier kostet eine nicht identifizierte Farbe 5 Lorbeeren. Das bedeutet, man kann sich gerade einmal 8 nicht identifizierte Farben im Monat kaufen, wenn man jeden Tag die täglichen und monatlichen Erfolge erledigt. Selbstverständlich bekommt man auch durch die Erfolgstruhen Lorbeere, aber die Anzahl hält sich sehr gering.
Wenn man zum Beispiel in die Rangliste für Erfolgspunkte schaut, sieht man, dass der Spieler mit dem Accountnamen Stivie.4538, der einigen von euch vielleicht als Die Wilde Hilde bekannt ist, mehr als 23750 Erfolgspunkte besitzt und damit weltweit die meisten Punkte besitzt. Er hat sich durch die Erfolgstruhen bisher insgesamt 123 Lorbeeren verdient, was 24 Nicht identifizierten Farben entspricht. Das ist nicht besonders viel und auch für neue Spieler nicht so schnell erreichbar.
Beachten muss man auch, dass man Lorbeeren auch für andere Dinge wie Aufgestiegenen Schmuck oder T6-Materialien braucht.
Das Fazit
Es ist also schwer für neue Spieler Farben zu erhalten und auch die Herstellung von Bifröst wird sich in Zukunft sehr schwer gestalten. ArenaNet muss also neue Wege gestalten, Farben zu erhalten. Man könnte zum Beispiel bei den Belohnungstruhen Möglichkeiten hinzufügen, Farben zu ergattern. Ein Plan von ArenaNet ist es momentan auch durch das Spielen des PvP eine legendäre Waffe herstellen zu können. So kann man sich dort mit etwas Glück zum Beispiel seine Geladenen Magnetsteine für Blitz zusammensammeln. Wieso soll man sich so nicht auch seine Nicht identifizierten Farben verdienen können? Man könnte diese Farben auch für Fraktal-Relikte verkaufen. Der Phantasie, wie man diesen Missstand beheben könnte, sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Meiner Meinung muss hier auf jeden Fall etwas geschehen. Frühstens wird sich aber wohl hier etwas zum nächsten Feature-Patch ändern.