Casual Guild Wars

Casual Guild Wars – Altlasten

„Elona. Land der Goldenen Sonne. Ein Land der Schätze und Reichtümer. Ein Land der Helden!“

Das waren einst die ersten Worte, mit denen mich Tyria Willkommen hieß. Wer hätte die langjährige Leidenschaft damals erahnen können, die aus diesem unscheinbaren Prolog erwachsen würde.

Viel ist passiert

Bereits früher habe ich es erwähnt. Guild Wars: Nightfall war damals meine erste Expedition in der Art eines MMO und die Fünf wissen; ich war der größte Noob, der je in die istanischen Lande entsandt wurde. Lang hat es gedauert, bis sich so etwas ähnliches wie Verständnis in mir herausgebildet hat. Nichtsdestotrotz – oder gerade deswegen – ist mir Elona ans Herz gewachsen. Es hat als meine virtuelle Kinderstube gedient. Die wehrte Kormir war im Grunde sowas wie mein Kindermädchen. Heute noch sind alle meine menschlichen Charaktere besonders unter ihrem Segen aufgewachsen. (Ja Sputti, ich verehre sie.)
So schön die canthanischen Weiten auch sein mögen, niemals hat mich dieser Teil Tyrias auf ähnliche Weise geprägt. Vielmehr fand ich es sogar eher uninteressant und habe auch heute noch nicht das Bedürfnis dorthin zurückzukehren. Von den Gebieten der alten Prophezeiungen mag ich gar nicht erst anfangen. Prophecies, ich habe es gehasst.

Lang, lang ist’s her…

…und genau das ist der Punkt, auf den ich heute hinaus will. Ist es nicht an der Zeit das alles ein bisschen hinter sich zu lassen? Der Hype, von dem viele durch den Pfad des Feuers ergriffen wurden, hat mich selbst nämlich weitestgehend kalt gelassen. Ich hatte gehofft, es würde mich mit dem Release doch noch mitnehmen. Es blieb aus. Der Appetit kommt beim Essen, dachte ich. Doch auch nach ersten Erkundungen, konnte ich keine besonderen Regungen verspüren. Zugegeben: die Story war recht nett. Aber das Erforschen der Gebiete gibt mir Nichts. Man erkennt zwar vieles wieder und das ein oder andere löst nostalgische Schübe aus. Ich vermisse jedoch etwas, das mein besonderes Interesse erweckt. Ich befürchte ich bin der Nostalgie überdrüssig.

Aus und vorbei

Versteht mich nicht falsch. ArenaNet hat uns da eine schöne Erweiterung serviert und ich freue mich, dass sie sich immer wieder so liebevoll ihrer Wurzeln besinnen. Richtig begeistern würde mich aber mal etwas wirklich Neues. Gänzlich unerforschte Areale, über die wir nichts wissen, und uns nichts aus alten Chroniken zusammenspinnen können. Das würde meinen Forschergeist wieder richtig beflügeln. Es müsste dann ja viel weniger berücksichtigt, weniger Feststehendes eingewoben werden. Ich wäre so gespannt, was die Designer aus einer derartigen gestalterischen Freiheit heraus erschaffen würden.

Schon seit Wochen versuche ich diese Kolumne zu schreiben. Bereits dreimal hatte ich dazu angesetzt. Es war diesmal schwer die richtigen Worte zu finden. Nun endlich ist es raus. Ich frage mich wirklich, ob ich der Einzige bin, dem es so ergeht.

Gezeichnet
Darx „New Age“ Master

DarxMaster

Darx (since 1989), ist ein Zocker, seit er weiß wie ein Einschaltknopf funktioniert und mit Nightfall rückte das Guild Wars-Franchise in das Zentrum seines digitalen Daseins. Seit 2015 als Redakteur bei GuildNews übernahm er offenbar Anfang 2020 die Leitung der Seite. Verrückte Welt! (in game: DarxMaster.3819)

6 Kommentare

  1. Ich spiele die tolle neue Welt nur zwischen den PvP Matches und hab da meine Leidenschaft gefunden. Das Leute täglich ihre Aufgaben machen und immer wieder das gleiche kann ich nur schwer nachvollziehen. Wäre mir zu langweilig. Im PvP hat man ständig neue Herausforderungen das hält mich beim Spiel Zu guter Letzt ist GW2 nur ein schöner Zeitvertreib nicht mehr und nicht weniger.

  2. genau das was du dir wünscht, das sind sie jetzt ja dran, haben sie mal gesagt. Wird noch ein Weilchen dauern, bis es ins Spiel kommt, gehe aber davon aus, dass dein Wunsch in Erfüllung geht.
    Dachte das wüsstest du bereits^^

    Und ich? Nein, ich brauch nichts neues.
    Es kam mit PoF schon viel zu viel Neues rein, was ich gar nicht mag.
    Kann gut und gerne darauf verzichten.

  3. Ich kann es nachvollziehen. Doch bin ich seit release von GW1 dabei und ich mag Prophecies. Egal, in welches Gebiet ich dort gehe. Mir fallen sofort irgendwelche für mich tollen Erinnerungen ein. Das ist genau der Grund, warum ich GW2 zwar spiele, aber überhaupt keine Geschichte dazu schreiben kann. Nichts, wo ich irgendwo sagen kann, dort ist etwas passiert, was mich mit einen nostalgischen Wehmut denken lässt. Wenn ich an die Kristallwüste in Prophecies denke, wie ich z.B. in der Schicksals Schlucht mit mir unbekannten weiblichen Char dort einfach Stunden in einer Art Rollenspiel geflirtetet habe und ich ihr dort eine Rote Schwertlilie, die ich ziemlich lange aus dem Tutorium bei mir getragen habe, obwohl jeder GW1-Spieler weiß, wie wertvoll Inventarplatz war, ihr gegeben habe. Klar, ist in GW2 auch möglich.
    Der Aufstieg gegen sein Spiegelbild oder gar, was es für ein Gefühl war, nach dem sehr anstrengenden Dschungel in die Kristallwüste anzukommen, kann ich kaum in richtig treffenden Worte kleiden. Die Mission, der Hardmode.

    Es ist nicht so, dass Anet neue Gebiete kreieren müsste, um eine explorer Neugier zu wecken. Sie sind durch ihr in GW2 auf Unabhängigkeit von anderen Spielern basierendes System leider nicht in der Lage, wichtige Element, die in GW1 für so viel tolle Momente gesorgt haben, zu verwirklichen. Der Ruf nach Hilfe ist eines von diesen Elementen, die es kaum in GW2 gibt. Wer eine Mission machen musste, konnte davon ausgehen, in der FL oder in der Gilde bestimmt Leute zu finden, die gerne halfen oder diese auch noch brauchten. Wo gibt es das in GW2. Fraktale? Raids?
    Jedenfalls nicht so. Bei den Events implodieren die Spieler zusammen um nach Ende in Schallgeschwindigkeit auseinander zu explodieren. Am Anfang wollte ich mich noch bei den Leuten bedanken und ich weiß noch, was das für ein komisches Gefühl war, als ich nach einem Event plötzlich alleine da stand, die Leute nicht kannte und diese weg waren. An solche Gefühle kann ich mich in GW2 erinnern. Tolle Situationen? Kaum. Lustige? Kaum.
    Es liegt nicht am Gebiet Elona. Es liegt am System. Keiner Fragt, ob man helfen kann. Niemand muss, außer die Story, das selbe wie die anderen machen. Die totale Unabhängigkeit führ in ein Loch, in dem man nicht so genau weiß, was man in Gebieten wie Elona machen soll. In HoT? Klar, da gibt es die Meta! Die Gebiete haben keinen Reiz, außer der Optik. Wie oft ich irgendwelche Missionen in GW1 gemacht habe, weil wer Hilfe brauchte. Wegen einer Belohnung, wegen den Loot? Da gab es nichts. Natürlich haben Helden das irgendwann ziemlich vereinfacht und als dann die ganzen Boost wie Conset aufkamen, ist das auch immer mehr gebröselt.
    GW2 fehlen keine neuen (unbekannten) Gebiete. Es fehlt etwas, wo man andere um Hilfe bitten muss und wo Leute gerne helfen und nicht lieber für den nächsten Skin oder Gems farmen wollen.
    Missionen funktioniert wohl nicht mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das bei den Spielern ankommt, wenn man plötzlich wieder instanzierte Missionen hat und die machen muss, um weiter zu kommen.

    In PoF ist genau das eingetreten, was ich aus Zentraltyria schon kannte. Wenn man die Karte aufdeckt und von A nach B will, ist man selten auf den direkten Weg dort angekommen, weil irgendwo ein Event aufgeploppt ist. Wenn man das Gebiet schon fertig hatte, ist man da herumgelaufen und hat Events gesucht, was aber nicht das gleiche war, als wenn man von alleine in den Events geschwommen ist und sich durch die hat über die Karte treiben lassen. Es war so wenn man die Karte fertig hatte, als wenn man von einen Tümpel in den nächsten gesprungen ist, die Tümpel aber suchen musste. Natürlich haben die dann irgendwann die Event-Anzeige geändert, so dass man sich die jetzt Anzeigen lassen kann. Aber das ist nie so, als würde man die Karte abschließen wollen und sich einfach leiten lässt.
    Also was machen auf den PoF-Karten. Auf den Eventkompass schauen und von einem zum anderen reiten? Kopfgeld? Ich mag das System nicht. Ich mag den Counter nicht, den Stress, die Leute zu finden, weil man es nicht gut organisieren kann. Es sei denn, man macht einen Zerg auf und läuft die ab. HoT lässt grüßen.

    GW2 fehlt noch etwas innovatives oder so etwas wie die GW1-Missionen. Was gab es denn für eine Belohnung nach den Missionen. Den Meistertitel, ich glaube ein Platin und etwas EP. Nichts, für was man sich teilweise sehr lange in GW2 Mühe machen würde. Da muss am Ende eine fette Kiste stehen mit geilem Loot. In GW1 war man froh, wenn mal etwas Goldenes gedropt ist. Es ging um den Spielspaß und vor allem um die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft in der FL (Freunesliste) und Gilde.
    Das fehlt, alles andere ist nach meiner Meinung nicht erkennen wollen, warum Veteranen an GW1 mit Wehmut zurück schauen. Weil es nicht nur um Loot und Belohnung gehen kann und es ging nie hauptsächlich darum.
    Weil ich mir nicht vorstellen kann, wie Anet da noch was in den Einstellung der Spieler ändern kann, bin ich der Meinung, Elona hätte auch wie ein unbekanntes Gebiet viel mehr Zeit für sich beanspruchen können, wenn da nicht etwas elementare Fehlen würde. Spielen, wegen des spielen willens, weil Leute Hilfe brauchen und der Content fordernd ist und man ihn wiederholen kann, ohne das es nervt.

  4. @Abbadon, als GW 1 Veteran stimme ich dir voll und ganz zu, es gibt nur wenig was einen in GW2 hält wenn man keine Lust auf rng oder grinden hat.

    Meine Lösung wäre: Es sollte die Möglichkeit geben eine Map ganz normal zu betreten, so wie man es kennt, aber eben auch instanziert, Stelle es dir wie den hardmode in gw1 vor. Ziel ist es dann, in einer 5-8 Mann Gruppe alle Events des Gebietes zu clearen, wie in GW 2 ohne respawn etc.

    Das wäre mein Traum, was denkst du darüber?

    1. Ich bin da absolut bei dir. Das habe ich bei Gelegenheit in mehreren Variationen in offiziellen Forum als Wunsch geäußert. Man könnte das dann auch so gestalten, dass Klassen, die die Möglichkeit zu heilen haben wie der Druide und DD als klassische Aufstellung zwischen DDs, Heiler und Frontlinie aufgestellt werden. Da das Motto, alle Klassen können alles und die klassische Dreifaltigkeit soll durchbrochen werden, nicht mehr (unbedingt) gilt, wäre das vielleicht nicht schlecht oder? Ich vermisse es einfach mal Mönch spielen zu können. Hinten stehen und mal schauen, was die anderen so machen. Mir ist klar, dass GW2 kein gutes System für einen Heiler bietet, da man die Gruppenmitglieder nicht unbedingt klassisch einzelnd auswählen kann, um ihren Lebensbalken zu füllen, aber wo ein Wille ist… *seufz*

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