Alles Gute zum 10. Jubiläum, GuildNews
Eine Dekade existiert GuildNews nun. Bereits vor fünf Jahren veröffentlichte Sputti einen Artikel, in dem er seine Erinnerungen aus den ersten fünf Jahren GuildNews aufrollte. Nun ist es Zeit, dass ich meine Erinnerungen auf den Bildschirm bringe. Wir sprechen hier von zehn Jahren mit den verschiedensten Erlebnissen, die zu Erinnerungen geführt haben, an die ich wirklich gerne zurückdenke und auch andere, die ich gerne weggesperrt lasse. Aber eins nach dem anderen. Wie ging es eigentlich los?
Prolog
Ja, es gibt einen Prolog, und nicht weil das diesen Artikel literarischer wirken lassen soll. Die Reise begann nämlich vor mehr als zehn Jahren. Es gab damals eine Unterseite der Webseite vanion.eu, die sich um Guild Wars 2 drehte. Hier finden wir das Samenkorn für GuildNews, auch wenn man zu dieser Zeit nicht von GuildNews spricht.
Chronick und Sputti waren dort als Redakteure aktiv und betrieben bereits damals einen Podcast. Guild Wars 2 war zu dieser Zeit noch nicht einmal veröffentlicht. Es drehte sich damals also um jeden kleinen Informationshappen, den es durch Interviews und Beta-Events gab. Ich für meinen Teil hatte nichts mit Guild Wars 2, geschweige denn Guild Wars 1, zu tun. Nur durch gute Überredungskünste von Freunden kaufte ich mir Guild Wars 2, um an den Beta-Events teilzunehmen. Die Events haben mich am Ende so sehr von dem Spiel überzeugt, dass ich dann auch jenem Podcast lauschte und dem Release von Guild Wars 2 entgegenfieberte.
Wie ich zum Schreiberling für Guild Wars 2 wurde
Irgendwann war dann auch der Tag da: der Release von Guild Wars 2. Im Podcast von Chronick und Sputti wurden nach Klassenexperten gefragt, mit dem Ziel jede Klasse dem Zuhörer etwas näherzubringen. Ich meldete mich als Experte für den Ingenieur. Worauf ich dann feststellen durfte, dass zwei Wochen Ingenieur spielen mich nicht zum Experten machen. Ich bin ganz froh, dass diese Podcastfolge irgendwo in den Weiten des Internets verloren gegangen ist. Es scheinen sich ja nicht mal mehr Sputti oder Chronick daran zu erinnern.
Früher betrieb ich einen Blog, in dem ich über ein anderes Spiel schrieb, aber irgendwann schlief der einfach ein. Mich juckte es damals trotzdem in den Fingern, für Webseiten zu schreiben. Daher fing ich an, mich bei Webseiten, die sich um Guild Wars 2 drehten, als Redakteur zu bewerben. Bei vanion.eu bewarb ich mich damals zunächst nicht. Ich war der festen Überzeugung, dass es dort sicherlich total professionell vor sich geht und vanion.eu sich bestimmt vor Bewerbungen nicht retten kann.
Ich wurde von einer Webseite, die seit langer Zeit nicht mehr existiert, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Das Gespräch lief ganz gut und man versprach mir, dass man sich bei mir melden wird. Kurz darauf war ich mit Freunden in einem Ski-Urlaub. Es war St. Patrick’s Day und wir beschlossen zusammen in einen Irisch Pub zu gehen. Die Kneipe war komplett voll und neben uns am Tisch saß ein Pärchen. Irgendwann stellte ich fest, dass der Kerl von dem Pärchen doch die Person war, mit der ich das Bewerbungsgespräch eine Woche zuvor geführt habe. Als ich ihn darauf ansprach, lächelte er nur sehr verlegen und stimmte zu. Ich merkte schnell, dass ihm dieses Thema wohl sehr unangenehm war und ließ ihn in Ruhe. Wie dieses Date endete, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sich bei mir nie jemand zurückgemeldet hat.
Bei dieser Webseite hatte es also nicht geklappt und irgendwann beschloss ich, nachdem in dem Podcast von Chronick und Sputti wahrscheinlich zum hundertsten Mal nach weiteren Leuten gefragt wurde, dass ich mich bei vanion.eu bewerbe, um dort über Guild Wars 2 zu schreiben. Ich ging eigentlich fest davon aus, dass nach jeder Podcastausgabe ein Minimum von fünf Bewerbungen bei ihnen eintreffen musste. Damit lag ich jedoch, wie sich herausstellen sollte, total falsch. Ich bekam sehr schnell eine Rückmeldung und so hatte ich ein Gespräch mit Vanion, dem Gründer von vanion.eu. Nachdem ich NDAs und andere Dinge unterschrieben hatte, war ich also ein Teil von vanion.eu. Von dort an kümmerte ich mich damals um recht viele Dinge rund ums WvW, denn dort fand man mich damals vorherrschend. Mein Beispielartikel, mit dem ich mich bewarb, handelte übrigens auch über das WvW.
Im Team neben mir waren zu diesem Zeitpunkt Sputti, Chronick und Vanitas. Wir schrieben viele News zusammen und versuchten, immer aktuell zu sein. Wir wollten, dass die deutschen Spieler wirklich die aktuellsten Nachrichten von uns bekamen, hatten allerdings das Problem, dass wir unsere News nie zeitnah veröffentlichen konnten oder nie große Aufmerksamkeit bekamen. Die Problematik war nämlich, dass vanion.eu sich hauptsächlich rund um World of Warcraft drehte. Alles, was World of Warcraft betraf, hatte auf der Webseite daher eine höhere Priorität und wurde auch sichtbarer auf der Webseite platziert. Das war frustrierend für unser Team, besonders jedoch für Sputti und Chronick. So kam es, dass die beiden sich dazu entschieden, die Webseite zu verlassen. Vanitas und ich blieben zurück und machten weiter wie bisher auch.
Gründung
Über die Gründung von GuildNews kann ich eigentlich nicht viel erzählen, denn ich war dort gar nicht involviert. Es gab eine Webseite und einen Podcast, den es dann auch in Video-Form gab. Mir persönlich gefiel die Webseite nicht, denn das Design und auch der Aufbau sagten mir überhaupt nicht zu. So ganz unter uns: Mir kam die Seite sehr stümperhaft vor. Ich selber sah GuildNews auch nicht als große Konkurrenz, die es auszustechen galt. Vanitas und ich machten einfach weiter und schwenkten unsere Fahne, die noch immer kaum Beachtung bekam.
Ein paar Monate später gab es dann Gespräche zwischen Sputti und Vanion. Von all dem wusste ich gar nichts, sondern erfuhr sehr viel später davon. Sputti hatte Probleme mit seinem Hoster und traf eine Vereinbarung mit Vanion, worin es darum ging, dass GuildNews dem Vanion-Netzwerk, unter dem bereits andere Webseiten zu anderen Spielen liefen, beitritt. Das Hostingproblem war damit gelöst und das Problem, dass News von uns zugunsten von Nachrichten rund um World of Warcarft zurückstecken müssen, gab es nicht länger.
Wie bereits gesagt, wusste ich von all dem gar nichts. Vanitas erzählte mir irgendwann heimlich, dass er sich mit Sputti umterhalten hatte. Dieser gab ihm alle Details, mit dem Hinweis, dass er es nicht weitersagen solle. Angeblich war abgemacht, dass sich Vanion bei uns meldet und uns über alles unterrichtet. Bis heute habe ich diese Information offiziell nicht bekommen. Nach der Gamescom 2013 war es dann so weit und GuildNews war Teil vom Vanion-Netzwerk, mit einem neuen Design. Ich wurde dann einfach so übernommen. Hatte aber auch nichts dagegen, weil plötzlich so Dinge wie Guides möglich waren und ich nicht mehr mit Vanitas allein war.
Die guten alten Zeiten
An diese Zeit denke ich besonders gerne zurück, denn es war die Zeit, in der ich regelmäßig meinen Spekulatius geschrieben habe. Das war eine Artikelreihe, die sich um die aktuellen Geschehnisse der Lebendigen Welt drehte und in der ich die Geschichte weitersponn. Ich war dann auch Teil des Podcasts und durfte dort meine Gedanken zur Geschichte von Guild Wars 2 und dem WvW in die Welt tragen.
Gerne denke ich noch an die Guides zurück, die wir verfassten an dem Tag, an dem das Update online ging, denn einen Vorabzugang hatten wir anfangs überhaupt nicht. Das waren stressige Abende, die am Ende immer durch positives Feedback aus der Community belohnt wurden. Besonders kann ich mich an ein Update der ersten Staffel erinnern, worin es darum ging, dass wir Krait-Monolithen suchten. Wir durchkämmten jede Karte, suchten diese Dinger und waren hoch motiviert, alle Monolithen vor einer englischen Konkurrenz-Seite zu finden. Am Ende waren wir schneller, was uns extrem stolz gemacht hatte, denn die andere Seite hatte eine sehr große Community hinter sich, die eine gute Unterstützung darstellte.
Auch Events spielten eine große Rolle. Wir begleiteten wöchentliche PvP-Turniere, veranstalteten Gildenmissionen und andere witzige Events, wie etwa Asura-Ball Turniere. Ich würde sagen, dass ich zu dieser Zeit eher in der dritten Reihe von GuildNews agierte. Der Moment, in dem ich dann aber mal in erster Reihe unterwegs war, war das Foostival. 2013 wurde das Foostival das erste Mal von der französischen Community in Paris ausgerichtet und wir wurden angefragt, ob wir 2014 nicht parallel zu ihrem Foostival auch eins ausrichten wollen. Hier sah ich meine Qualitäten und so sagten wir zu. Es bildete sich ein Team aus verschiedenen Community-Projekten und Einzelpersonen, zu denen ich bis heute einen guten Kontakt pflege. Das Foostival fand so das erste Mal in Deutschland statt, in Hamburg, um genau zu sein. Es war ein voller Erfolg. Ihr könnt mir glauben, dass ich im Vorfeld total aufgeregt war, weil ich mir nicht sicher war, ob am Ende alle komplett zufrieden sind mit dem Event. Es war allerdings ein voller Erfolg! Ich denke, dass die Charr-Plüschtiere und andere Goodies, die jeder Teilnehmer erhielt, einen guten Beitrag dazu leisteten. Wenn es das nicht war, dann waren es die anderen Leute, die das Foostival zu dem machten, was es war. Auf dem letzten Platz sehe ich mich, der irgendwie gezwungenermaßen vor all diesen Leuten stand, seine Aufregung überspielte und alle bespaßte.
Nach diesem Foostival folgten weitere und ich bin ganz ehrlich: Ich war ganz glücklich, dass andere sich irgendwann diesem Thema angenommen haben und das Foostival in Deutschland ohne mich fortgeführt haben. So ein Event war immer mit viel Arbeit und Stress verbunden. Ihr glaubt nicht, wie schwer es ist eine passende Örtlichkeit zu finden, die nicht zu teuer ist, oder noch besser, gar nichts kostet, damit jeder sich den Zugang zum Foostival leisten kann, und möglichst gut erreichbar ist.
Auf eigenen Füßen
Es gab auf unserer Seite allerdings ein großes Problem: Bei größeren Anstürmen von Besuchern ging unsere Webseite in die Knie. Weiterhin war auch die Rede von DDoS-Angriffen auf uns. Ich habe bis heute keine Ahnung, wer diese Angriffe auf uns ausgeführt hat und damit fehlt auch jeder Anhaltspunkt für einen Grund für diese. Es war ein Problem und Vanion konnte das so nicht mehr verantworten, denn wenn wir angegriffen werden, wurden damit automatisch alle anderen Seiten ebenfalls angegriffen. Wir mussten also gezwungenermaßen wieder selbstständig werden. Die Webseite also auf einem eigenen Server betreiben und alle Arbeiten, die damit zusammenhängen, auch ausführen.
Ich wurde mit der Aufgabe betraut, mich um dieses Thema zu kümmern. Also arbeitete ich an der dritten Version von GuildNews. Ich schaute mir verschiedene Lösungen an, testete viel herum und entschied mich am Ende für einfachste Lösung, die bis heute Bestand hat. Eigentlich hieß es damals, dass wir für die Einrichtung und den Umzug eine Woche Zeit haben, aber wieso auch immer musste dann alles über Nacht passieren. Ich richtete die Webseite ein, mit allem, was man so braucht, und gab ihr auch etwas Farbe. Währenddessen waren alle anderen Team-Mitglieder damit beschäftigt, alle bestehenden Artikel und Guides händisch zu kopieren. Eine andere Möglichkeit gab es leider nicht. Das war eine große Herausforderung, die uns Nächte geraubt hat. Schlussendlich haben wir es dennoch geschafft und mussten am Ende nicht wieder bei null anfangen.
So schrieben wir glücklich weiter über Guild Wars 2. Neue Leute kamen ins Team, andere verließen uns. Wir blieben immer am Ball, egal ob ein Add-on oder eine Episode veröffentlicht wurde. Ich kann beispielsweise heute noch die Stimme von Sputti hören, die nach Eiern schreit, als wir den Greifen-Guide verfassten, nachdem man herausgefunden hatte, dass es wohl noch ein weiteres Reittier in Path of Fire gibt.
Größerer Umbrüche
Irgendwann musste es passieren. Wer meinte, dass es ewig so weitergehen kann, der ist nicht realistisch. Sputti war der zentrale Teil von GuildNews. Das hatte gute und ehrlicherweise auch schlechte Seiten. Er hatte einen Job als Redakteur für Mein-MMO gefunden und konnte nicht länger beides gleichzeitig machen. So verließ Sputti das Team zum 1. Februar 2020. Das war für uns als Team nicht leicht, denn jetzt mussten Entscheidungen her. Unter wessen Name soll die Webseite laufen? Sollten wir einen Verein gründen? Wie gründet man eigentlich einen Verein? Können wir GuildNews überhaupt irgendwie betreiben? Wie sollen wir das alles schaffen?
Es waren schwierige Wochen im Team, in denen wir uns viele Gedanken darüber machten, was wir nun tun können. Die Lösung nach wirklich zehrenden Besprechungen war, dass die Webseite unter dem Namen von DarxMaster läuft. HerzMelody und Aouglas wurden die Chef-RedakteurInnen von GuildNews und machten einen wirklich guten Job. Sie haben damals wirklich wichtige Prozesse eingeführt und vorgelebt, die bis heute Bestand habe. So konnten wir das Projekt halten.
Nachdem uns 2021 zuerst Aouglas und etwas später auch HerzMelody GuildNews verließen, um sich anderen Dingen zu widmen, war die Stelle des Chefredakteurs unbesetzt. So beschloss ich, diesen Posten zu übernehmen und ich kann euch sagen, dass dies keine leichte Entscheidung für mich war. Denn diese Stelle ist eine große Aufgabe. Als Chefredakteur definiert man die Grundrichtung von GuildNews, was wiederum über den Erfolg des Projektes entscheidet. Das kann schnell sehr erdrückend werden, da die Messlatte in der Vergangenheit sehr hoch gelegt wurde. Aber da GuildNews noch da ist und es auch nicht schlecht um uns steht, habe ich wohl irgendwas richtig gemacht, und so dürfen wir nun eben 10 Jahre GuildNews feiern.
Als vor mehr als zehn Jahren das Samenkorn für GuildNews gepflanzt wurde, wusste eigentlich keiner, dass daraus etwas Größeres erwachsen würde. Es wurde einfach mal etwas gemacht. Als dann die Keimblätter zu sehen waren, also GuildNews gegründet wurde, wusste man noch lange nicht, welche Pflanze daraus werden wird. Inzwischen würde ich sagen, dass wir so etwas wie ein Apfelbaum sind. Ein noch etwas junger Baum, um ehrlich zu bleiben. Aber die Leute kommen bei unserem Baum vorbei, pflücken gereifte Äpfel und teilen diese auch untereinander. Ich denke, dieser bildliche Vergleich passt zu GuildNews am besten.
Was nirgends reingepasst hat
Ich habe in meinem Artikel hier jetzt nicht viele Namen genannt und das tut mir leid. Bitte fühl dich nicht angegriffen, weil ich deinen Namen nicht genannt habe. Das Problem ist, dass hinter GuildNews nicht nur ein paar Namen stehen, sondern wirklich unglaublich viele. Viele haben auf ganz verschiedene Arten GuildNews bereichert. Durch Spenden, Artikel, Guides, Events, Kommentare, Umarmungen und noch durch sehr viele andere Dinge. Eine Liste von Namen zusammenzustellen nach zehn Jahren ist eine nicht zu schaffende Aufgabe. Aber ich möchte Danke sagen, was ich wahrscheinlich viel zu selten sagen. GuildNews hat mir und auch anderen eine Menge gegeben, wie zum Beispiel einen Job, der eine ganze Familie ernährt. Oder auch so etwas wie eine Familie, in der es nicht nur etwas zum Lachen gab, sondern in der man auch geweint hat, so wie es bei einer Familie eben auch ist.
An alle, die sich nun sagen, dass sie vielleicht auch gerne bei GuildNews mitmachen wollen, kann ich euch diese Seite ans Herz legen. Wir haben immer Platz für Menschen, die sich mit ihrer Kreativität einbringen wollen.
In diesem Sinne: Servus & Baba
Herzlichen Glückwunsch zum 10 Jährigen 😀 Ich verfolge die Webseite seitdem ich kurz vor dem ersten Addon mit GW2 angefangen habe. Vielen Dank für die tollen Guids und vor allem für die tollen Twitch Streams.