Lore am Sonntag – Mallyx der Unnachgiebige
In unserer heutigen Ausgabe von „Lore am Sonntag“ beschäftigen wir uns mit dem Margoniter-Oberherren Mallyx der Unnachgiebige. Mit der Veröffentlichung von „Heart of Thorns“ und der Vorstellung des Widergängers wurde Mallyx in Form einer „Legende“ wieder in das GW-Universum integriert. Die anderen Wiedergänger-Legenden wurden bereits in der Rubrik vorgestellt, weshalb ich mit dem „Dämonen-Gorilla“ das Ensemble vervollständigen möchte.
Die Margoniter im Allgemeinen
Margoniter waren die dämonischen Hauptstreitkräfte des gefallenen Menschengottes Abaddon. Vor dem Exodus der Menschen-Götter waren die Margoniter ein Volk von Seefahrern. Im Jahre 175 v. E. beherrschten sie weite Teile des Unendlichen Ozeans und konstruierten Siedlungen an den Küstenlinien nördlich und westlich von Elona. Während die meisten Menschen zu allen sechs Göttern beteten, waren es die Margoniter, die ausschließlich zum ehemaligen Gott der Geheimnisse aufsahen. Um zu ihrem Gott aufzusteigen, bauten die Margoniter riesige Türme aus den Trümmern ihrer gefallenen Schiffe. Durch ihre spirituelle Unerfahrenheit scheiterte jedoch der Aufstieg stets. Im Jahr 1 v.E. rettete Abaddon den Margoniter Jadoth vor angreifenden Vergessenen. In den Schriften Abaddons ist überliefert wurden, dass Jadoth der erste Margoniter war, welcher den Segen des geächteten Gottes empfangen durfte und zu seinem dämonischen Diener wurde.
Am 51. Tag der Reise zog eine düstere Erscheinung auf. Die unverkennbaren Silhouetten vergessener Kriegsschiffe manifestierten sich am flimmernden Rande des Horizonts.
Und Jadoth betete: „Abaddon! Herr der ewigen Tiefen, Hüter der Geheimnisse! Öffnet meine Augen und erfüllt mich mit dem Wissen des Abgrunds, auf dass ich meine Feinde zerschmettern und auf den Grund des Ozeans schicken kann!“
Da zog eine unheilvolle Stille auf. Der dämmrige Himmel zerbarst und Sterne hagelten herab auf die vergessene Armada. Die See begann zu kochen und es öffnete sich ein tiefer Schlund, ein Malstrom, der sogar das Licht verschluckte. Und der Himmel ward schwarz und leer.
Und es erhielt Jadoth, Auserwählter Abaddons, der erste Margoniter, seine Magie.
In ihrer dämonischen Form sind die Margoniter sechsäugige, humanoide Wesen. Sie bestehen aus vernarbtem, grauen Fleisch und lilanen Flammen. Manche Margoniter besitzen Mutationen in Form von weiteren Gliedmaßen oder Flügeln. Als Gegenzug für ihr menschliches Aussehen und ihre Fruchtbarkeit bekamen die Margoniter eine übernatürliche Lebensspanne. Obwohl die Margoniter Diener von Abaddon sind, können sie individuell denken.
Unter der Führung von Jadoth wurden weitere Angehörige des Margoniter-Volkes zu dämonischen Dienern Abaddons. Kurz vor dem Götter-Exodus attackierten die Margoniter den Tempel der Sechs Götter und entweihten die Statuen von Dwayna, Balthasar, Melandru, Lyssa und Grenth. Der Konflikt zwischen Abaddon und den anderen Göttern erreichte damit seinen Höhepunkt. In der darauffolgenden Schlacht unterlagen Abaddon und seine Margoniter. Der ehemalige Gott der Geheimnisse und des Wassers wurde mit seinen Dienern in das Reich der Qual verbannt. Die Existenz von Abaddon und seinen Margonitern wurde von den Göttern aus den Geschichtsbüchern dieser Welt gestrichen.
Erst im Jahr 1075 n.E. erscheinen die Margoniter wieder in Tyria. Durch die Anstrengungen von Varesh Ossa, welche von Abaddon berührt wurde , konnte ein Portal in das Reich der Qual geöffnet werden. Durch dieses Portal traten die Margoniter hindurch und unterstützten die Enkelin von Turai Ossa in ihrem Vorhaben, den geächteten Menschen-Gott zu befreien. Aufgrund ihrer Magie konnten sie Teile von Elona korrumpieren und die Ketten von Abaddon schwächen. Mit dem Eingreifen von Sperrmarschall Kormir und einigen elonischen Helden konnte der Plan von Varesh und den Margonitern jedoch verhindert werden. Im Herzen von Abaddons Reich wurde der dunkle Gott durch die Helden und den Segen der fünf Wahren Götter getötet. Die Macht Abaddons, welche drohte das Reich der Qual zu vernichten, wurde von Kormir aufgenommen. Sie stieg damit zur Göttin der Wahrheit auf und übernahm Abaddons Platz im Pantheon der Götter.
Mit dem Tod ihres Meisters zogen sich die Margoniter in die Stadt Torc’qua zurück, eine übriggebliebene Realität in der Domäne der Pein. Unter der Führung von Mallyx versuchten die Margoniter in einem verzweifelten Kampf gegen die Wahrheits-Göttin Kormir vorzugehen um ihren Meister zu rächen.
Mallyx der Unnachgiebige und sein Krieg gegen Kormir
Mallyx der Unnachgiebige war der oberste Margoniter und Herrscher über die Domäne der Pein. In seiner Gestalt ähnelt er den anderen Margonitern, doch ist er vom körperlichen Aufbau her deutlich größer und breiter. Sein Körper erinnert an einen Gorilla, weshalb er von den GW1-Spielern oftmals als „großer Affe“ bzw. „great ape“ betitelt wurde.
Nach dem Tod seines Meisters zog sich Mallyx in seine Ebonholz-Zitadelle zurück. Von dort aus plante er einen Feldzug gegen Kormir, um ihre göttliche Energie zu absorbieren und zur Gottheit aufzusteigen. Für sein Vorhaben hat Mallyx die restlichen Streitkräfte Abaddons unter seinem Banner rekrutiert bzw. im Falle der Margoniter versklavt. Der Vergessenen-Hohepriester Zhellix wurde von Kormir damit beauftragt, die Aktivitäten von Mallyx zu beobachten und Helden für eine Offensive gegen den Oberherren zu rekrutieren.
Jeder der vier ist schon allein ein mächtiges Wesen, und gemeinsam kann ihnen kaum jemand trotzen. Aber es ist unsere einzige Hoffnung: Wir müssen die Erzfürsten überwinden, um überhaupt an Mallyx heranzukommen.
Zhellix konnte vor dem Beginn einer Offensive von Mallyx eine Helden-Gruppe rekrutieren. Dieser Gruppe gelang es, die Erzfürsten des Dämonen zu töten und den Weg zur Erstürmung der Ebonholz-Zitadelle zu bereiten. Trotz einer letzten Offensive von Mallyx und seinen verbleibenen Truppen konnten die Helden ihn töten. Der Widerstand gegen Kormir von Seiten Mallyx war damit gebrochen. Inwiefern jedoch der Krieg gegen die verbliebenen Diener von Abaddon weiterging bzw. ob dieser beendet wurde, ist leider unbekannt. Nur durch Informationen aus der gw.dat ist bekannt, dass das Reich der Qual mit dem Aufstieg von Kormir in „Erlöstes Reich“ umbenannt wurde. Inwiefern das als Indikator für den Sieg Kormirs über die übrigen Dämonen Abaddons gesehen werden kann, ist unklar.
Mallyx als Nebel-Legende
Mit der Veröffentlichung des Widergängers ist Mallyx in Form einer Legende wieder zurückgekehrt. Durch seine magischen Kräfte ist ein Widergänger in der Lage mit den Nebeln zu kommunizieren. Auf Grundlage dieser Kommunikation kann er mit den Legenden alter Zeiten interagieren und ihre Kräfte in gewissen Teilen für sich beanspruchen. Wenn ein Widergänger die dämonischen Kräfte von Mallyx kanalisiert, so kann er auf seine alten GW1-Fertigkeiten zugreifen und auch sich selbst temporär in einen Margoniter-Avatar verwandeln.
In einem Blogpost von ArenaNet zum Thema „Roleplaying as a Revenant“ wird erwähnt, dass Legenden zu großen Teilen kommunikationsfreundlich sind. Mallyx scheint hier eine große Ausnahme zu sein. Wenn Mallyx als Legende kanalisiert wird, reagiert er gereizt und macht dem Widergänger deutlich, dass dieser seine Macht nicht kontrollieren kann. Als nettes Gimmick verliert die Klasse bekanntlich an Lebenspunkten, wenn sie bestimmte Fertigkeiten aktiviert. Das ist wohl der großen Sturrheit des einstigen „Dämonen-Gorillas“ und ArenaNets Freude am Detail zu verdanken.