End of Dragons: Die Geschichte, Cantha und die Charaktere – Ein Interview
Zusammen mit einigen anderen ArenaNet-Partnern bekamen wir die Möglichkeit, Entwicklern Fragen zu einigen Charakteren, der Geschichte und zu den Karten des kommenden Addons End of Dragons zu stellen. Im Interview Rede und Antwort standen hierbei Kwan Perng, Project Narrative Lead für End of Dragons und Senior Writer, und Connor Fallon, welcher als Story Design Lead für End of Dragons fungiert.
Die Geschichte, Cantha und die Charaktere in End of Dragons – Ein Interview
Wie lange gab es die Grundidee zu End of Dragons bereits?
Einige Elemente der Geschichte existieren bereits seit langer Zeit, haben sich aber weiterentwickelt. Das Ende des Drachen-Zyklus war ein klarer Punkt. Man kann sagen, einige Dinge standen fest, aber die Wege dazwischen haben sich über die Zeit verändert. Das entwickeln der Geschichte ist ein gemeinschaftlicher Prozess und Teammitglieder verschiedener Bereichen haben Einfluss darauf.
Wie wurde der „One-Pager“ zu End of Dragons aufgebaut? Hattet ihr dabei eine spezielle Richtung im Kopf, einen Endpunkt, oder hat sich das eher natürlich entwickelt?
(Anm. d. Red.: „One-Pager“ meint eine, klassischerweise einseitige, Kurzzusammenfassung von Leitmotiven oder Kernpunkten des Projekts, welches man aufbaut.)
Schlüsselfragen waren Dinge wie: Welche Aspekte der Welt wollen wir erforschen? Welche Tonalität, welches Thema will man haben? Ein Kernbegriff für die Entwicklung war „Jadepunk“. Man wollte etwas Futurismus hineinbringen, ohne hierbei den Stoff aus Guild Wars 1 völlig fallen zu lassen.
Wie stellt das „Narrative Team“ sicher, dass sich Cantha vertraut anfühlt für Spieler von früher, aber dennoch frisch und zugänglich für neue Spieler?
Es ist wichtig im Team Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen zu haben. Sowohl solche mit Kenntnissen zu Guild Wars 1 und den Beweggründen von damals, als auch neue Leute mit neuen Perspektiven. So kann man schaffen, dass es sich anfühlt wie der gleiche Ort von früher, aber eben später in der Zeitlinie, mit neuen Erfahrungen für alle Spieler. Sehr hilfreich war auch ein Plan der Historie von Cantha, sodass jeder genau wusste, warum manche Dinge so sind, wie sie sind.
Kommt es vor, dass man sich als Schreiber einen grandiosen Punkt in der Story ausdenkt und ein anderes Team dann sagt: „Moment! Wir müssen das jetzt programmieren?“?
Man sieht sich natürlich im Vorfeld an, welche Werkzeuge man schon hat. Wie man diese neu und interessant einsetzen kann. Danach prüft man, was man noch braucht, um eine Reihe an neuen Möglichkeiten zu eröffnen und manchmal baut man dann Sachen speziell für einzelne Sequenzen, weil diese besonders wichtig sind.
War die Neugestaltung der Guild Wars 1-Karten eine echte Herausforderung für euch? Hattet ihr das Gefühl, dass ihr die gleiche Freiheit hattet, wie bei einer Arbeit von Grund auf?
Es war sowohl Herausforderung als auch ein hilfreiches Werkzeug für die Karten wie auch für die Story. Vergleichbar ist dies mit einem alten Comicbuch-Universum. Wie bleibt man den Geschichten der Vergangenheit treu, während man das nächste Kapitel schreibt? Frühere Geschehnisse können inspirierend sein und kreative Zwänge können helfen, Story-Ereignisse in interessanter Art herauszuarbeiten.
Sieht sich das „Narrative Team“ die Spekulationen der Community an? Wie ist es so etwas zu lesen? Wart ihr jemals beeindruckt von Fan-Vorhersagen?
Man liest, worüber die Fans reden, ja. Es ist wichtig, die Spieler zu verstehen, man darf aber nicht zu sehr davon beeinflusst sein. Aber wenn eine Idee zu beliebt wird, müssen Erwartungen erfüllt werden und das in einer überraschenden Weise. Denn wieso würde man eine Story spielen wollen, deren Ende man schon kennt?
Sind die alten Slums von Kaineng immer noch da oder ist deren Zerstörung der Grund für die Umbenennung zu „Neu-Kaineng“?
Das neue Kaineng ist anders. Ein großes Stück Geschichte zum Entdecken. Mehr erfahrt ihr bald in einem Livestream!
Es gab Hinweise auf eine Kaiserin in End of Dragons. Ist die Kaineng Tah Blutlinie immer noch so patriarchal? Ist diese überhaupt noch an der Macht?
Ja, es gibt eine Kaiserin. Aber es ist nicht die erste Kaiserin! Ihre Blutlinie ist konsistent mit Abstammung von „Wind des Wandels“ an bis heute. Die Gesellschaft von Cantha hat sich verändert. Eine Kaiserin zu haben ist dort nicht mehr so ein großes Thema. Das ist teilweise auch durch Veränderungen in der echten Welt inspiriert.
Wir haben einige neue Charaktere für End of Dragons gesehen, aber wissen bisher kaum etwas über sie. Gibt es einen speziellen Charakter, auf dessen Zusammentreffen mit uns euch besonders freut?
Es gibt viele Charaktere, die einen Grund liefern aufgeregt zu sein! Viele starke Charaktere und gutes internes Feedback. Ein großer Name ist Detektiv Rama. Er hat eine sehr sarkastische, bissige Seite ist aber auch ein umsichtiger Charakter.
Etwas Schönes an den canthanischen Charakteren im Allgemeinen ist, dass sie nicht so grundlegend beeindruckt sind vom Kommandeur. Sie haben die ganze Drachentöter-Vergangenheit nicht miterlebt und sehen den Kommandeur eher als irgendjemanden an.
Auch die wiederkehrenden Charaktere wurden sehr bewusst ausgewählt: Marjory und Kasmeer, Taimi und Gorrik. Sie haben bedeutende Dinge zu tun.
Was war der Grund Mai Trin zurück ins Rampenlicht zu bringen, anstatt eines neuen Charakters/einer Fraktion?
Man möchte nicht immer neue Geschichten anfangen. Es war eine Möglichkeit alte offene Fäden alter Story-Stränge auf spannende Art wieder aufzugreifen. Die Ätherklingen sind eine Multi-Spezies-Gruppe, die einige Beziehungen und Variablen mitbringen, die das Team gern dabei haben wollte. Sie helfen dabei, dass Cantha nicht zu sehr auf die Menschen fokussiert ist und schaffen dabei auch eine geschichtliche Verbindung zwischen Cantha und dem Rest von Tyria.
Wie hat es Mai Trin nach den früheren Ereignissen zurück nach Cantha geschafft? Wird das im Spiel als Cinematic oder als Erklärung zu finden sein?
Dies wird über verschiedene Erzählwege transportiert werden. Cinematics und Flashbacks sind nicht der beste Weg vergangene Ereignisse rüberzubringen. Man wird einige verschiedene Hinweise finden, was geschehen ist.
Wo waren die Ätherklingen-Piraten, während Mai Trin in den Nebeln war?
Sie sind ihr gefolgt. Es gibt eine interessante Geschichte darüber, was die Ätherklingen in den Nebeln erlebt haben, die zusammengesetzt werden muss.
Wie steht es um Kasmeer und Marjory? Die Beziehung schien zuletzt etwas schwierig zu sein.
Beide Charaktere wachsen als Individuen, besonders Kasmeer. Marjory dagegen ist etwas verloren. Das ist natürlich schwierig für eine Beziehung. Für End of Dragons hatte man das natürlich im Kopf und man wird erleben wie sie sich weiterentwickeln.
Was sagt ihr zu den Details aus dem Interview zu End of Dragons? Zu welchen konkreten Themen würdet ihr euch mehr Informationen wünschen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren oder auf Facebook und Twitter mit.