Tyria Boulevard: Features, Bugs und Diskussionen
Spätestens rund um den Addon-Release wurde es leider etwas still um mich. Guides für brandaktuelle Inhalte sind einfach nicht mein Fachgebiet. Außerdem war ich auch ansonsten etwas vereinnahmt. Aber so langsam, hab ich das Gefühl, ist es Zeit die Boulevard-Presse wieder anzuwerfen.
Ein in Tyria bereits einige Male diskutiertes Thema ist auch in andern Spielen in verschiedenen Formen ein Problem. Für Echt Geld erwerbbare Boxen oder Pakete, deren Inhalt auf Zufall basiert. Bereits des öfteren wurden solche Dinge im Edelstein Shop kritisiert, doch der Erfolg gab ihnen Recht.
In Belgien aber wurden derartige Spielinhalte nun nach einer Untersuchung der Behörden als Glücksspiel eingestuft und ein europaweites Verbot verlangt. Sollte dieser Vorstoß Erfolg haben – und sei es nur in Form einer Altersbeschränkung – dürfte das ernsthafte Auswirkungen auf den Gaming Bereich haben. Was haltet ihr von der Sache?
Im Reddit gab es eine an ArenaNet gerichtete Anfrage bezüglich der Health bar (Lebenspunkt-Anzeige). Es wurde gewünscht die Leiste über den Köpfen der Mitspieler dauerhaft anzeigbar zu machen um sie z.B. in schwierigeren Fraktal Kämpfen leichter im Blick behalten zu können. Hierzu hat sich ein Entwickler zu Wort gemeldet.
„Ich weis das es nervt. Es steht auf meiner Liste das zu untersuchen. Es haben aber andere Dinge höhere Priorität für Episode 1. Deswegen hatte ich noch keine Chance damit anzufangen“
I know this is a pain. It’s still on my task list to investigate this, I deemed some other things higher priority for episode 1 so I haven’t had a chance to start on it yet.
Bei den Lootboxen wäre es schön, wenn die Chancen angegeben würden, ist aber mAn unnötig da die Spieler es meist sowieso austesten und Näherungswerte ermitteln…
…ansonsten stehe ich halt Glücksspielverboten Beschränkungen insgesamt kritische gegenüber solange dort nicht betrogen wird – das ist mAn Paternalistisch und erhebt in aller Regel eine Minderheit, die da die Kontrolle verlieren (und denen auch geholfen werden sollte, aber individuell) zum allgemeinen Maßstab, auf deren Basis dann die Bevormundung all jener legitimiert wird, die damit kein Problem haben.
mWn geben selbst regelmäßige Glückspieler im Professionellen Gambling im Schnitt nur um die 120€/Monat aus, dass ist ein teures Hobby (was ich mir nicht leisten könnte aber viele schon), aber genauso wenig bedenklich wie mäßiger Alkkonsum (und von mäßig kann man bei dem was diverse heranwachsende veranstalten echt nicht mehr sprechen und dennoch haben die Prohibitionisten dennoch keine derartige Lobby wie die Anti-Glücksspiel-Moralisten).
Man kann bestimmte Rahmenbedingungen festlegen (kein Pay to Win in Lootboxen o.ä.), aber wenn Kinder das Geld haben da wirklich Hunderte € im Monat für auszugeben, liegt das Problem nicht im Glücksspiel sondern beim Elternhaus und dieses sollte sich da nicht mittels etatistischer Topdownstrategien aus der Verantwortung genommen werden. Wenn sie wiederum von ihrem normalen Taschengeld lootboxen anstelle Alk, Markenklamotten, Tradingcardbooster o.ä. kaufen sehe ich da nicht das Problem (die Händler von Alk, Markenklamoten oder tradingcardboostern könnten das anders sehen – aber das rechtfertigt keine Verbote)…
…und warum dann Tradingcardbooster, Jahrmarkt-Losbuden oder die Rahmenbedingungen der eigenen Geburt (wenn man da ne Niete zieht, zahlt man z.t. ein Leben lang) nicht als Glücksspiel zählen soll, ist nicht ersichtlich und spricht dafür, dass entweder ökonomische Lobbyinteressen und/oder Konservative* im spiel sind und das ganze damit eine Farce darstellt…
*(Konservativ meint = ob etwas ok ist oder verboten gehört, hängt nicht von den tatsächlichen Risiken ab, sondern eher davon wie etabliert und allgemein akzeptiert es ist)…
Ich stehe dem Lootboxverbot positiv gegenüber.
Die Lootboxen zielen meistens auf die Spieler, die eben nicht die Beherrschung haben aufzuhören. Klar wäre es schön, wenn man denen individuell helfen könnte. Aber dazu ist das Phänomen zu breit verteilt. Die Hersteller versuchen mit allen psychologischen Tricks, die ihnen zur Verfügung stehen, den Spielern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Kinder und Jugendliche sind eher gefährdet, eine Altersbeschränkung würde also schon helfen. Aber auch Erwachsene sind nicht sicher davor.
Ein wenig Egoismus ist aber bei mir auch dabei. Ich bin nicht bereit für Lootboxen Geld auszugeben. Soweit so gut. Ich kann sie aber nicht einfach ignorieren, da mir ohne Lootboxen Teile des Spiels verwehrt bleiben. Und das liegt nur daran, dass es offensichtlich so viele Spieler gibt, die das mitmachen. Wenn es nur Skins sind ist es noch halb so schlimmt.
Pay2Win ist sowieso böse. Egal ob man das Upgrade nun direkt oder in einer Lootbox kaufen kann. Wobei Lootbox-P2W schon noch eine deutliche Steigerung ist. Aber offensichtlich muss man die Menschen auch dabei vor sich selbst beschützen, sonst hätte der Markt das Phänomen schon längst von alleine behoben.