Meinung

Immer wieder nur Zerg-Event, oder nicht?

Der neue Patch Turm der Albträume ist seit drei Tagen live und immer wieder lese ich, dass ArenaNet wieder nur ein Zerg-Event geschaffen hat. Zerg-Event steht in diesem Fall dafür, dass ich im Prinzip nichts anderes zu tun habe, als mit einer riesigen Gruppe von Spielern durch Events zu laufen und diese bis zur absoluten Langeweile abfarme. Wenn man dem allgemeinen Foren- und Community-Bild glauben darf, war dies der gefühlt 100ste Teil der Lebendigen Geschichte, in der man nichts anderes gemacht hat.

„Bei vielen Patches wird leider ein viel zu starker Fokus auf Zergevents gelegt.“

„Beschäftigungstherapie !!! mehr ist dieses Update nicht. Man darf wieder einmal im Kreis zergen um die Toxische Makellose Sporen zu bekommen.“

„Bin vom Event ebenfalls enttäuscht. Ich dachte da kommt mal eine richtige Storyline mit Storyquests und “richtigen” PvE Quests/Content und nicht immer diese fünf Minuten-Zergevents.“

„Super jetzt kann ich parallel zum Halloween Event noch um den Krait Turm herum Zergen und habe nach ca 45min alles wichtige gesehen.“

Dies waren ein paar kleine Zitate aus dem deutschen Forum, von denen ich theoretisch noch so viel mehr hier posten könnte. Doch sind die Updates der Lebendigen Geschichte wirklich nur Zerg-Events? Ich hole dazu mal ein wenig aus und starte beim Basar der Vier Winde.

Der Basar der Vier Winde

Der Basar der Vier Winde brachte ein neues Gebiet ins Spiel, welches sich sehr stark von allen bisherigen unterschieden hat. Hauptsächlich ging es in den Labyrinthklippen darum, Jumping Puzzle, Rätsel und verschiedene Aktivitäten, wie den Refugiums Sprint und das Rülpserbluffen, zu spielen und zu genießen. Das Gebiet selbst bot zudem Kaufleute, Quarz, kleinere Boss-Monster und die Schnitzeljagd nach den Himmelskristallen. Sogar die Erfolge verlangten von uns, dass wir ein paar Sprung-Rätsel in der offenen Welt abschließen sollten. Alles in allem also eigentlich keine Inhalte, die zum Zergen gedacht waren.

Auch die ergänzenden Inhalte des Mörderischen Politik Updates brachten keine großen Kämpfe mit sich. Hier ging es vor allem um die neuen Aktivitäten Südlicht-Überlebenskampf und Aspekt-Arena, um die Gruppen-Mission Kandidaten-Prüfung und natürlich die Wahl zum neuen Council in Löwenstein.

Das Kronjubiläum der Königin

Das Kronjubiläum der Königin brachte ebenfalls ein neues Gebiet ins Spiel, welches wir über Götterfels erreichen konnten, den Kronpavillon. Dort unten befand sich eine riesige Arena, in der es zahlreiche Bosse und Mobs zum Bezwingen gab und das Aufbietungsturnier, welches für Einzelspieler gedacht war. Hier treffen wir auf den ersten großen Zerg-Inhalt, die Arena im unteren Bereich des Pavillons. Hier folgten viele Spieler stumpf dem Kommandeur und auch die Erfolge, die uns insgesamt 500 Kills vorgeschrieben haben, boten sich zum Zergen an.

Doch das Aufbietungsturnier war der perfekte Inhalt für Leute, die eben nicht zergen sondern ihren Skill unter Beweis stellen wollten. Die Möglichkeit vom Zerg wegzukommen, war also definitiv gegeben.

Der ergänzende Patch hierzu, Mechanisches Chaos, ist definitiv einer der größten Zerg-Patches überhaupt gewesen. Seit diesem Patch tauchen in regelmäßigen Abständen überall auf der Welt Horden von Scarletts Dienern auf und müssen, am besten durch einen großen Zerg, gestoppt werden. Hier kann man sehr schnell Champions und Events farmen.

Super Adventure Box

Nach diesem Zerg-Patch jedoch bot das nächste Update Unmengen an Solo-Content, die Super Adventure Box. Diese komplett andere Welt bot besonders Jump and Run Fans alles, was das Herz begehrt. Einen leichten Modus, langen Content, ein wenig Story und viel zum hüpfen. Wer sich zudem noch langweilte, konnte in den Bockschweren Modus gehen und sich einer bescheuerten Herausforderung der ganz anderen Art stellen. Definitiv kein Zerg-Content in sicht.

Der Patch rund um den Drachen Tequatl, welcher während der Super Adventure Box kam, spaltet hier so ein wenig die Definition von Zerg. Zwar werden hier viele Spieler benötigt, um den Drachen zu bezwingen, jedoch müssen die Spieler hier Mitdenken und mitarbeiten, da es sich um einen anspruchsvollen Gegner handelt. Deswegen würde ich diesen Cotent nicht in den klassischen „Zerg-Content“ stecken, sondern als durchaus spannend und anspruchsvoll bezeichnen.

Zwischenfall im Zwielicht

Im Zuge dieses Patches wurde ein Weg im Zwielichtgarten Umgestaltet und zu einem interessanten und spannenden Teil des Dungeons gemacht. Da die Dungeons für 5 Spieler ausgelegt sind, kann man auch in diesem Patch nicht von „Zerg-Content“ sprechen. So stehen in der Bilanz bisher 2 Patches, die den Zerg bevorzugen, gegen 5 Patches, die deutlich anderen Content geboten haben, der zudem kaum abwechslungsreicher seien könnte (Jumping Puzzle, 8-Bit-Welt, Weltboss und Dungeon-Erweiterung).

Blut und Verrücktheit

Auch hier scheiden sich die Geister wieder ein wenig. Ich persönlich habe an Halloween besonders den Uhrturm, die Story und die Verrückte Inquisition genutzt und weniger Zeit im Labyrinth verbracht, jedoch haben mir schon einige Leute berichtet, dass man dort wunderbar im Kreis zergen kann und dabei jede Menge T5-6 Materialien und Candy Corn sammeln kann. Man kann es also durchaus als Zerg-Patch sehen, jedoch bringt mich genauso dieser Patch zu meinem letzten und wichtigsten Punkt.

Der Patch ist, was man darauf macht!

Die Überschrift sagt eigentlich schon so ziemlich alles. Man kann vieles sehr schnell erreichen, wenn man sich einem großen Zerg anschließt, jedoch wird der Content dadurch sehr schnell langweilig. Wer den Content jedoch anders angeht, wird immer mehr spaß haben.

Beim Kronpavillon hätte ich meine Zeit zum Beispiel mit Zergen in der Arena verbringen können, habe mich aber lieber darauf fokussiert, was man alleine im Aufbeitungsturnier erreichen konnte. Beim Halloween-Event hätte ich mich auf das Zergen im Labyrinth beschränken können, bin aber lieber mehrfach den Uhrturm gesprungen.

In unserer Statistik steht es jetzt 5 zu 3 für die Nicht-Zerg-Patches. Wieso jedoch haben einige das Gefühl, dass man so viel Zergen muss? Es ist oftmals die Faulheit, die die Leute dazu verleitet, den meisten Gewinn durch den geringsten Einsatz zu bekommen. Einige haben auch Angst, dass sie die Erfolge nicht rechtzeitig abschließen können. Doch wenn man sich ein wenig von diesen beiden Dingen löst, den Content entspannt angeht und sich auf den Spaß im Spiel fokussiert, dann wird man nur selten einem Zerg begegnen müssen.

DarxMaster

Darx (since 1989), ist ein Zocker, seit er weiß wie ein Einschaltknopf funktioniert und mit Nightfall rückte das Guild Wars-Franchise in das Zentrum seines digitalen Daseins. Seit 2015 als Redakteur bei GuildNews übernahm er offenbar Anfang 2020 die Leitung der Seite. Verrückte Welt! (in game: DarxMaster.3819)

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