EntwicklerForen-ChatGuild Wars 1

Mitschrift: Foren-Chat zum Thema Guild Wars 1

Aktuell findet im offiziellen Forum der dritte Foren-Chat mit den Entwicklern statt. Diesmal dreht sich alles um das Thema Guild Wars 1. Da der komplette Chat auf englisch stattfand, haben wir in dieser News alles wichtige für euch zusammengefasst. Ihr findet außerdem zu jedem Thema die Verlinkungen zum englischen Foren-Thread. Der Chat ist inzwischen vorüber und die Entwickler haben die meisten Fragen beantwortet. Es könnte aber immer noch sein, dass nachträglich etwas geschrieben wird.

Stand des Beitrags: 4. Juni.

Lore

  • Der klimatische Wechsel in Kryta (nur gemäßigt zu gemäßigt und tropisch) liegt wahrscheinlich am Erwachen der Drachen. Der wahre Grund ist laut Matthew aber, dass man für Guild Wars 2 ein größeres Team hatte und so auch mehr ins Detail gehen konnte (Matthew Media)
  • Ja, es wurde absichtlich in Guild Wars 2 darauf geachtet, dass es keinen zu anstrengenden Fantasy Dialekt gibt, wie es ihn in GW1 gab. In Guild Wars 2 sprechen alle Charaktere etwas allgemeiner und moderner (Matthew Medina)
  • Es gab zwei Konzepte für Guild Wars Beyond Elona. In einem ging es um die verbliebenen Margoniter in der Welt und in dem anderen um Jokos Eroberung von Elona (Joe Kimmes)
  • Es gab unterschiedliche Ideen für weitere Guild Wars Addons. Die Norn und die Kodan stammen aus einem frühen Konzept eine nordisch angehauchten Erweiterung (Joe Kimmes)

Inhalte

  • Es gab nicht eine Person, die die Hauptidee zu Guild Wars hatte. Die drei Gründer von ArenaNet Pat Wyatt, Mike O’Brien and Jeff Strain haben viele Ideen gemeinsam entwickelt, aber auch das Team, zu dem sich Matthew 2003 gesellte, brachte sich viel ein. Eine klare Inspiration für das Skill-System war von Anfang an Magic the Gathering (Matthew Medina)
  • Wenn sich Joe richtig erinnert, war das ursprüngliche Konzept von Guild Wars Prophecies, dass es nur Außenposten und Missionen gibt und gar keine erforschbaren Gebiete (Joe Kimmes)
  • Es gibt keine Capes in Guild Wars 2, weil die Charaktermodelle und die Rüstungen zu unterschiedlich sind und die Umsetzung zu aufwändig wäre. In Guild Wars 1 gab es nur eine Rasse und ähnliche Rüstungen, sodass es hier zu weniger Clipping-Fehlern kam (Matthew Medina)
  • Es könnte sein und es könnte auch nicht sein, dass es ein Ultraweit-Modus für GW1 eingeführt wird (Bill Freist)
  • Der Abbruch an der Entwicklung von Guild Wars Beyond hatte keinen Einfluss auf Path of Fire. Beyond sollte nur eine Brücke zwischen GW1 und GW2 schlagen, denn das Thema von GW2 stand zu diesem Zeitpunkt schon fest (Joe Kimmes)
  • Die Luxon/Kurzick-Grenzen sind ein extrem schwieriges System, mit dem nur die ursprünglichen Designer umgehen können. Alleine das Einarbeiten ist eine menge Arbeit. Es ist unwahrscheinlich, dass daran etwas geändert wird (Linsey Murdock)
  • Eine HD-Version von GW1 wäre ein großer Aufwand. Die Download-Datei von GW1 ist 4 Gigabyte groß und damit am Maximum für den Download-Manager. Sollte eine Überarbeitung erfolgen, müsste auch der .dat file Manager angepasst werden (Stephen Clarke Willson)
  • Das Guild Wars 1 sich in seiner Grafik stark verändert hat im Vergleich zum ersten Trailer 2003 lag vor allem an Daniel Dociu. Er hat dem Franchise seinen Stil gegeben (Peter Fries)
  • Das Zurücksetzen der Gruppengröße im Aufstieg der Helden auf ein 6v6 anstelle des 8v8 ist keine gute Idee. Das Spiel ist für 4v4 oder 8v8 gebalanced. Ich bin jedoch bereit mit Izzy darüber zu reden, auch wenn ich nicht glaube, dass diese Änderung gut für den Spielmodus wäre (Linsey Murdock)
  • Das Erscheinen der Titanen bei der Quest Raus aus dem Inferno ist zufällig. Einige Spieler versuchen die Inhalte vom Tor der Pein alleine abzuschließen, jedoch kann diese Quest mit einem unglücklichen Spawn genau dieses verhindern (Joe Kimmes)
  • Balancing in Guild Wars 1 lief wie folgt ab: Zuerst saßen Isaiah und James Phinney gemeinsam an der Planung. Von Zeit zu Zeit wurden weitere Mitglieder aus dem Team dazu geholt. Es gab Listen mit Ideen, die am Ende von Izzy editiert wurden. Auch mit Spielern wurde darüber diskutiert. Es begann damit, dass man mit einigen wenigen gesprochen hat, später entstand ein eigenes Forum auf Izzys Seite mit vielen Spielern vor allem aus dem GvG-Bereich. Dies führte hin und wieder zu Leaks, bevor die Änderungen veröffentlicht wurden. Zwar wurden viele Ideen und Änderungen gesammelt, am Ende entschieden aber immer ein bis zwei Leute, was wirklich auf die Live-Server kommt (Isaiah Cartwright)
  • Die Ahmtur Arena war nie wirklich fertig, weder aus der Sicht der Artists, noch im Bezug auf Balance und Bugs (Joe Kimmes)
  • Die Entwickler haben viel über das Thema Speedclears intern diskutiert. Dhuum als neuer Endboss der Unterwelt entstand daraus, weil sie die Speedrunner etwas verlangsamen wollten, ohne komplett die Balance zu verändern. Solange den Spielern Dinge wie Speedclears, Solo-Farms oder andere extreme Methoden Spaß machen und sie damit das Spiel nicht stören, lassen die Entwickler das durchgehen (Linsey Murdock)

Utopia

  • Kein Inhalt von Guild Wars Utopia hat jemals einen richtigen spielbaren Stand erreicht (Joe Kimmes)
  • Utopia wurde nicht veröffentlicht bzw. Guild Wars 2 entstand, weil die Entwickler Features wollten, die nicht in Guild Wars möglich waren. Dazu gehörte auch das allgemeine MMO-Konzept (Gaile Gray)
  • Klassen (Joe Kimmes)
    • Der Summoner sollte Diener beschwören können, ähnlich wie der Nekromant. Die Beschwörungen sollten jedoch schnell wechseln, entweder um eine stärkere Kreatur daraus zu machen oder um sie der Situation anzupassen.
    • Chronomanten sollten Zauber mit langer Wirkzeit haben, währenddessen aber weiterhin Sofortzauber verwenden können. Während der 4 Sekunden, die der Zauber zum Beispiel benötigte, konnten weitere Zauber eingesetzt werden, um dann die Wirkung zu verändern.
  • Es gab immer nur die Planung für die beiden Klassen Summoner und Chronomancer, da immer zwei Klassen pro Erweiterung geplant waren (Isaiah Cartwright)

GW2

  • Es werden vermutlich keine Klassen aus Guild Wars 1 mehr nach GW2 übernommen, weil mehr Klassen auch dazu führen, dass sie sich kaum von anderen unterscheiden. Jedoch ist nichts jemals ganz vom Tisch (Isaiah Cartwright)
  • Es wurden bereits Hinweise auf einige alte Helden aus Tyria in Guild Wars 2 gegeben, unter anderem auch in der aktuellen Staffel der Lebendigen Welt, und es nicht unwahrscheinlich, dass wir auch über das Schicksal andere Helden etwas erfahren werden (Joe Kimmes)
  • Zwerge werden keine spielbare Rasse in GW2 werden, es könnte aber sein, dass wir auch in Zukunft nochmal versteinerten Zwergen begegnen (Linsey Murdock)

Sonstiges

  • Alltime Favorite Builds:
    • Joe Kimmes – Todesblüte Build vom Assassinen
    • Andrew McLeod – Mönch/Krieger Infuse Build im GvG mit Bonettis Verteidigung gegen die Schock-Krieger
  • Luxon oder Kurzick:
    • Gaile Gray – Luxon
    • Joe Kimmes – Luxon
    • Peter Fries – Luxon
    • Mike Z – Luxon
  • Bedauern:
    • Dass wir limitiert durch das UI kein eins gegen eins Turnier mit 1024 Spielern veranstalten konnten. Maximal waren 128 möglich durch, da nur 32.000 Pixel zur Verfügung standen (Stephen ClarkeWillson)
    • Als Spieler habe ich immer das System mit dem Klauen von Glints Eiern bedauert (Gaile Gray)
    • Es gibt einige hässliche Kunstwerke von mir in GW1. Ich weiß, jedes Asset brachte mich weiter, aber auf manche bin ich weniger stolz (Matthew Medina)
  • Lustige Bugs:
    • Während der Entwicklung für den Krieg in Kryta hatten die Weißen Mantel Waldläufer eine spezielle Fertigkeit, um Tiergefährten zu beschwören, bevor der Spieler auftauchte. Ein Fehler führte dazu, dass die NPCs die Fertigkeit wieder und wieder benutzten und so viele Tiergefährten beschworen. Ihr könnt sicherlich die Probleme vom Server spüren, die durch die vielen Tiere entstanden sind (Joe Kimmes)
    • Das Siegel der Macht der Geister wirkte wegen eines Bugs kurzzeitig nicht nur auf Geister, sondern auf alles, was dazu führte, dass alles nach 10 Sekunden besiegt war (Isaiah Cartwright)
  • Hidden Fun Facts:
    • Das Eisdrachenschwert wurde ins Spiel gebracht, weil ein Hacker mit dem Namen Kuntz behauptet hat, dass es ein solches Schwert gibt, um Spieler dazu zu bringen, Eiskobolde zu farmen, ohne das diese eine Belohnung bekommen. Isaiah Cartwright arbeitete dann schnell mit dem Team daran, genau solch ein Schwert ins Spiel zu bringen, um den Spieler zu ärgern.

Sputti

Alexander Leitsch war früher mal unser Chef. Inzwischen geht er dem Journalismus nichtmehr hier, sondern hauptberuflich nach. Ingame erreicht man ihn unter dem Accountnamen: Sputti.8214

13 Kommentare

    1. Es hängt davon ab:

      Bist du Lore verrückt?
      Interessiert dich der Vorgänger tatsächlich?
      Bist du bereit dich mit einem komplett anderen Spiel zu befassen und das wahrscheinlich eher als EInzelspieler?
      Möchtest du was für GW2 verdienen?
      Kommst du mit dem Kampfsystem in GW1 klar?

      Wenn du einen Großteil davon mit Ja beantwortest, dann solltest du GW1 mal probieren =)

    2. Leider wird dir ein wesentlicher Teil nicht mehr zugänglich sein. Ich meine die Community. Für mich war GW1 mein erstes Online-Spiel und ich saß tatsächlich nach dem erstellen des Charakters vor dem Bildschirm und wusste nicht, wie man sich bewegt, wie man die Maus nutzt usw. (Was man im Tut natürliche vermittelt bekommt.) Warum ich das erwähne ist der Grund. Das Spiel lebte auch von dem Austausch durch andere. Wenn ich mir vorstelle, alles alleine zu entdecken, würde bedeuten, es vergeht eine menge Zeit. Bist Du bereit viel Zeit für das Spiel aufzuwenden?

      Das Spiel selber ist so konzipiert, dass man sich kaum mal kurz einloggen kann und mal eben was machen. Das mag am Anfang noch ganz gut gehen, wenn man nur der Hauptstory folgt. Die meisten Missionen dauern recht lange und bei einigen kann es passieren, diese ein zweites mal machen zu müssen, weil man nicht weiß, woran man scheitern kann.
      Sich selber ohne Tipps mit den Fertigkeiten und der Skillung auseinander zu setzen, dauert auch ein wenig.
      Wenn die also bereit bist, einiges an Zeit im Spiel zu verbringen. Du damit einverstanden bist, dass GW1 ein komplett anderes Konzept verfolgt als GW2, dir strategisches Vorgehen liegt, also auch, wie man einen Angriff plant, dann könnte es dir sehr viel Spaß machen. Wenn Du keine Geduld hast und meinst, alles überrollen zu können, damit es schnell geht, ähnlich ein Speed-Run in GW2, wird es dich nerven. Man kann auch viel Zeit vor einer Missionen mit der Vorbereitung verbringen, um eventuell auch den Bonus schaffen zu können.
      Als Beispiel Der Ewige Hain im Hard Mode. Es gibt da Tricks, wenn man die nicht kennt und diese nur mit Helden machen möchte im HM, gibt es da einiges zu beachten.

      Vom Prinzip denke ich aber, wenn man nicht nach ein paar Stunden kein Bock mehr hat, macht man nichts falsch….

  1. „Als Spieler habe ich immer das System mit dem Klauen von Glints Eiern bedauert (Gaile Gray)“

    Was ist damit gemeint?^^ Die Drachenhöhle, wo man ein Ei von Glint anfummeln musste? Kann ich mir jetzt aber nicht vorstellen.

    Danke

    1. Genau die Stelle ist gemeint. Ich glaub sie bedauert einfach das Klauen von Glints Kindern^^

      „As a player, I’ve always felt regretful about the whole concept of stealing one of Glint’s eggs.“

  2. „Ja, es wurde absichtlich in Guild Wars 2 darauf geachtet, dass es keinen zu anstrengenden Fantasy Dialekt gibt, wie es ihn in GW1 gab. In Guild Wars 2 sprechen alle Charaktere etwas allgemeiner und moderner“

    Hätte jemand dafür ein Beispiel? Entweder beherrsche ich ohne es zu wissen Fantasy-Speech perfekt oder ich habe eine andere Auffassung von anstrengend 🙂

    1. Ich hab da auch eine andere Auffassung glaube ich. Wahrscheinlich geht es nur um wenige Formulierungen. Ich hab mal grad auf Youtube das ein oder andere GW1 Cutscene Video geschaut, es gibt höchstens Kleinigkeiten, die in den Fantasy-Speech gehen

    2. Ich hab auch mal ein paar Videos angesehen. Ich glaube es geht einfach darum, dass das Spiel stellenweise ein veraltetes Englisch benutzt. So Formulierungen wie for (statt because) in „for they are traitors“ o.ä. Mein erster Gedanke war das Wort „thou“, das aber anscheinend in GW1 nicht genutzt wurde.

      Dem deutschen Übersetzungsteam hat aber offenbar keiner bescheid gesagt. „Boss“ klingt zwar modern, aber dass die Charaktere sich gegenseitig mit Euch und Ihr statt Sie oder du ansprechen fällt auch genau in diese Fantasy-Sprache.

      PS: Findet noch jemand, dass der englische Togo wie ein Asura klingt?

  3. Hallo,
    Was würdet ihr jemandem raten der GW1 komplett hat und es einmal Durchspielen möchte aber nur um die Story zu erleben und Sachen für die Halle der Monumente zu bekommen.

    Welche reinfolg die DLC’s.
    Welche 2 klassen Kombi.
    Gibt es ein Video wo alle Elemente der UI und Spielwelt ei wenig beleuchtet werden?

    vielen dank im voraus schon mal.

    1. Fang auf jeden Fall mit Nightfall an, weil du dort deine Helden bekommst. Danach würde ich Prophecies und im Anschluss Eye of the North spielen. Die beiden sind von der Story her das wichtigste für GW2. Factions macht spielerisch viel Spaß, kann aber ansonsten vernachlässigt werden.

      Bei Klassen kannst du ganz nach deinem Wunsch gehen, da deine Helden im normalfall die anderen Rollen wie Heiler oder sowas einnehmen können.

      Ich wüsste gerade keine guten GW1 Videos und ich glaube es macht auch wenig Sinn aktuelle zu erstellen.

        1. Du meinst deine Zweitklasse? Das muss eine andere Klasse als deine Hauptklasse sein, Krieger/Krieger geht also nicht. Du bist allerdings nicht verpflichtet Punkte in die Zweitklasse zu verteilen oder Skills von ihr zu nutzen – wenn du willst kannst du sie einfach ignorieren. Außerdem schaltest du im Laufe der Kampagne frei, dass du deine Zweitklasse wechseln kannst.

          Welche Klassenkombinationen gut sind kann ich dir allerdings nicht sagen. Dafür fehlt mir selber noch die Erfahrung.

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