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Wieviel Guild Wars Utopia steckt in Heart of Thorns?

Bereits vor Heart of Thorns haben wir einmal hierüber gesprochen. Damals, in der Zeit, als sich langsam ein Bild abzeichnete, wohin die Reise mit Heart of Thorns gehen würde. Die ersten Informationen, die wir bekamen, erinnerten uns sehr stark an „Guild Wars Utopia“, eines von ArenaNets verworfenen Projekten. Damals war das noch viel Spekulation und wir wissen auch nicht sehr viel über Utopia. Dennoch können wir uns jetzt im Nachhinein ein klareres Bild verschaffen.

Was ist bzw. war Utopia?

Utopia war der Name für einen weiteren Teil von Guild Wars 1, der nach einiger Entwicklungszeit eingestellt wurde. Der Name wurde sich im Juni 2006 markenrechtlich gesichert, das Aus für den neuen Teil wurde offiziell im April 2007 verkündet. Das Kapitel sollte ähnlich wie Nightfall und Factions als eigenständiges Spiel veröffentlicht werden. Es hätte also wieder ein Tutorial enthalten müssen, um Anfänger in das Spiel zu führen, was immer wieder viel Entwicklungszeit kostet. Darüber hinaus war bereits hier eine Art Event-System in Planung und, wie bei Guild Wars 1 Kapiteln üblich, neue Fertigkeiten und Klassen. Man kam bei ArenaNet zu dem Schluss, dass sich das alles nicht mehr mit dem Konzept des Spiels vereinbaren ließ und es immer weiter aufblähen würde. Nicht zuletzt deshalb entschloss man sich zur Entwicklung von Guild Wars 2.

Einige Ideen von Utopia wurden in das Addon „Eye of the North“ übernommen, ein Teil fiel aber dem etwas anderen Setting zum Opfer. Im englischen Guildwiki findet man jedoch einige Concept Arts, die Bereiche darstellen, die man besonders in der Befleckten Küste in Guild Wars 1 wiederfinden kann.

Warum ist Utopia interessant für Guild Wars 2?

Utopia sollte von der Geschichte her weiter in den Maguuma-Dschungel führen. Dort sollten wir auf eine alte Zivilisation treffen und verschiedene pflanzenartige Kreaturen besiegen. Dies lässt sich natürlich auch gut in der Geschichte von Guild Wars 2 Heart of Thorns wiedererkennen und genau deshalb ist das alte Konzept so interessant. In den nachfolgenden Abschnitten werden wir euch verschiedene Dinge vorstellen, die verdeutlichen, dass Heart of Thorns das wurde, was für Utopia nicht funktionierte.

1. Die Sidhe

Den Anfang macht eine gegnerische Fraktion, die den Namen Sidhe (schii ausgesprochen) trägt. Es handelt sich dabei um Wesen, die den Körperbau von Menschen haben, aber eigentlich Pflanzen sind. Das Konzept wurde später für die Sylvari übernommen, die nun zum Teil ebenfalls zu einer gegnerischen Fraktion werden.

So wurde also bereits im Jahr 2006 beschlossen, dass Sylvari unsere Feinde sein werden. Interessanterweise wurde dann 2007 mit Eye of the North der Grundstein für die jetzigen guten Sylvari gelegt, da dort die Geschichte mit Ronan und dem Wachsen des Baumes konkretisiert wurde.

2. Der Dschungel und die goldene Stadt

Das allgemeine Setting von Utopia sollte ein wenig aztekisch angehaucht sein und natürlich in einem recht dichten Dschungel spielen. Die meisten Concept Arts zeigen vor allem Käfer, Spinnen und Einheimische, die es sich in Tempeln und alten Ruinen gemütlich gemacht haben. Dies alles lässt sich auch hier wieder gut auf Heart of Thorns anwenden.

Ein Bild zeigt zudem eine größere Stadt, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Goldenen Stadt aus dem Trailer aufweist. Ab hier wird es zwar sehr spekulativ, da aber auch das Thema Gold in der aztekischen Kultur im Überfluss vorhanden war, lässt sich auch hier wieder eine Parallele ziehen.

3. Chronomancer und Summoner

Während in Eye of the North keine neuen Klassen veröffentlicht wurden, gab es für Utopia bereits das Konzept für zwei weitere, die nun teilweise als Spezialisierungen in Heart of Throns verfügbar sind. Namentlich handelt es sich dabei um den Chronomancer, der die Zeit manipulieren sollte, und um den Summoner, der sich auf das Beschwören von Kreaturen konzentriert.

Wir wissen inzwischen, dass die Elite-Spezialisierung des Mesmers sogar den Namen erhalten hat. Der Chronomancer ist wie im Utopia-Konzept als eine Art Zeitmagier angelegt. Die Zustände „Langsamkeit“ und „Schnelligkeit“ passen sehr gut zu dieser Idee.

Der Gedanke, aus dem Elementarmagier einen Beschwörer zu machen, der sich eben mehr auf seine Elementare fokussiert, wäre auch nicht so abwegig gewesen. Der ursprüngliche Beschwörer sollte zwar Golems beschwören, doch diese Spielerei wurde ja dann bei den Asura untergebracht. Eventuell wurde das System auch für den Ingenieur mit seinen Drohnen übernommen. Oder aber es sind immer noch Utopia-Konzepte für zukünftige AddOns übrig.

utopia_concept24. Die Hyleks und eine alte Zivilisation

Heute wissen wir, wie es im Maguuma-Dschungel aussieht. Wir haben verschiedene Hylek-Stämme, die Erhabenen und auch allerhand andere Kreaturen kennen gelernt. Ein Konzept für neue Hylek existierte scheinbar bereits für Utopia, wie sich aus verschiedenen Artworks schließen lässt. Zudem wurde in der Kampagne für Guild Wars 1 über eine alte Zivilisation gesprochen, die wir genauer kennen lernen sollen.

5. Die Silberwüste in Guild Wars 1

utopia_concept3Die beiden neuen Gebiete Trockenkuppe und Silberwüste gaben uns bereits einen ersten Eindruck, was sich spielerisch und technisch hinter dem Addon verbergen könnte. Besonders die verschiedenen Karten-Mechaniken ließen vermuten, dass die Gebiete in Heart of Thorns abwechslungsreicher als die bisherigen werden.

Die Silberwüste spielt im Zusammenhang mit Utopia aber noch eine weitere Rolle, denn es gibt ein Artwork zu einer Tempel-Ruine, die uns sofort an das neue Gebiet in Guild Wars 2 erinnert hat. Gerade während man das Jumping Puzzle abschließt, kann man häufiger eine Tempel-Anlage erkennen, die fast eins zu eins so aussieht, wie auf dem Bild links am Rand. So hätte vielleicht die Silberwüste in Guild Wars 1 ausgesehen.

Und was schließen wir daraus?

Fakt ist, es gibt einige Parallelen zwischen dem geplanten Addon Utopia für Guild Wars 1 und Heart of Thorns für Guild Wars 2. Neben den oben aufgezählten Punkten gibt es auch noch weitere Kleinigkeiten und weitere Bilder, die man mit Heart of Thorns in Verbindung bringen könnte. So tauchen bereits Drachen und Zerstörer in einigen Konzepten auf, die nun im AddOn und Staffel 3 verwirklicht wurden.

Natürlich wurde viel dabei spekuliert und an einige Dinge haben sich die Entwickler vielleicht selbst nicht mehr erinnert, jedoch gibt es noch viele Mitarbeiter bei ArenaNet, die heute noch einen Platz im Unternehmen haben. Die meisten Concept Arts stammen zum Beispiel von Daniel Dociu, der heute noch an den Concept Arts mitarbeitet. Wie viel von Heart of Thorns nun wirklich auf alten Konzepten beruht, kann man natürlich nicht genau sagen. Aber ich finde es großartig, dass ArenaNet diese Vision nun endlich realisieren konnte. Ich füge zum Schluss noch ein paar weitere Utopia Konzeptzeichnungen an, die euch bekannt vorkommen könnten.

(Quelle)

DarxMaster

Darx (since 1989), ist ein Zocker, seit er weiß wie ein Einschaltknopf funktioniert und mit Nightfall rückte das Guild Wars-Franchise in das Zentrum seines digitalen Daseins. Seit 2015 als Redakteur bei GuildNews übernahm er offenbar Anfang 2020 die Leitung der Seite. Verrückte Welt! (in game: DarxMaster.3819)

2 Kommentare

  1. Sorry aber für mich wäre ein Summoner definitiv eine Nekro Spezialisierung vielleicht kommt die ja noch dann kann man wie in Gw1 Minions mit Leichen Beschwören würde mich mega freuen auch wenn es z.B. bei Raids nichts bringen würde aber mir macht sowas einfach Spaß.

  2. Der Nekro kann ja bereits als Minion Master spielen. Auch wenn es keine Elitespezialisierung ist wäre das nichts neues.

    Ein Elementarmagier mit mehreren und vor allem permanenten Elementaren hingegen… *träum*

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